WHO: Corona-Pandemie hat verheerende Auswirkungen auf Afrikas Frauen

„Es war eine enorme Belastung für Frauen - nicht nur physisch, sondern auch psychisch“, sagte am Donnerstag die Afrika-Regionaldirektorin der WHO, Matshidiso Moeti. Viele Frauen im informellen Sektor hätten Einkommen verloren und sich zudem um die Kinder kümmern müssen, die wegen geschlossener Schulen zu Hause bleiben mussten. Zudem sei die häusliche Gewalt gestiegen. Obwohl die Fallzahlen in den meisten Ländern des Kontinents nun sinken, dürften die Folgen noch Jahre zu spüren sein.

Frauen sollten daher durch Mikro-Kredite sowie andere Formen der Unterstützung flankierende Hilfen bei ihrem ökonomischen Neustart erhalten. Das durch die Pandemie-Bekämpfung durcheinangewirbelte Gesundheitssystem der Länder des Kontinents müsse zudem unbedingt weiter gestärkt werden - auch vor dem Hintergrund einer zunehmenden Fettleibigkeit vieler Afrikaner dank stark fett- oder zuckerhaltiger Ernährung. Moeti: „Das ist eine tickende Zeitbombe.“

Der afrikanische Kontinent hat mittlerweile 700 Millionen Impfdosen beschafft, doch sind in Afrika weiter erst 13 Prozent der Bevölkerung zweifach gegen das Coronavirus geimpft. Insgesamt wurden in Afrika laut der panafrikanischen Gesundheitsorganisation Africa CDC rund 11,2 Millionen Infektionen dokumentiert, von denen knapp 250.000 tödlich waren. Die Dunkelziffer dürfte nach Angaben von Experten auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen jedoch höher liegen. (dpa/calü)

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