BVB-Jubiläum im Trostpokal: Für Geld und Prestige

<p>Marco Reus und die Dortmunder müssen mit der kleinen Schwester der Champions League Vorlieb nehmen.</p>
Marco Reus und die Dortmunder müssen mit der kleinen Schwester der Champions League Vorlieb nehmen. | Foto: belga

Es hätte alles so schön sein können. Das 1.000. Heimspiel im Westfalenstadion, Champions League, Real Madrid oder der FC Liverpool als Jubiläumsgast! Doch das hat sich Borussia Dortmund selbst vermasselt. Es wird also zwei Nummern kleiner gefeiert, wenn der BVB im NRW-Sturmtief gegen die Glasgow Rangers die Jagd auf den Trostpokal der Europa League beginnt. Neben dem Kampf ums internationale Prestige verfolgt die Borussia ab dem Play-off-Hinspiel am Donnerstag (18.45 Uhr) ausdrücklich finanzielle Interessen. „Es nützt nichts, wenn wir uns jetzt immer vorheulen, dass wir durch das Champions-League-Aus 13 Millionen verloren haben“, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in aller Deutlichkeit: „Die Europa League ist der einzige Titel, der uns fehlt. Wir müssen daran arbeiten, uns 13 Millionen zurückzuholen durch den Sieg.“

Etwas traditioneller gedacht sind die Rangers aus Schottland für den Königsklassen-Absteiger immerhin noch ein klangvolles Los. „Das ist für Fußball-Romantiker ein schönes Ziel. Und ich glaube schon, dass wir großen Bock drauf haben“, sagte Julian Brandt, und dennoch: „Die Enttäuschung, dass wir in der Champions League nicht überwintert haben, sitzt noch immer ein Stück weit in uns.“ Der BVB muss sich – immer noch ohne Erling Haaland – also erst hineindenken und einfühlen in einen Wettbewerb, in dem er niemals spielen wollte. Brandt hilft. „Manchmal im Leben muss man halt gewisse Dinge einfach so annehmen, wie sie sind“, sagte er. „Und in jedem Wettbewerb liegt ja auch am Ende wieder eine Chance.“

Auch für Marco Rose, der mit dem BVB bereits die Champions League und den DFB-Pokal in den Sand gesetzt hat. „Druck ist hier immer auf dem Kessel“, sagte er am Mittwoch gelassen, „wir setzen uns große Ziele und haben hier hohe Ambitionen.“ Die seit Jahren vermisste Konstanz vorausgesetzt, könne der BVB im kleineren Europapokal „sehr, sehr weit“ kommen.

Ein besonderes Spiel erwartet Giovanni Reyna. Der Dortmunder Jungprofi ist das Patenkind des Rangers-Trainers Giovanni van Bronckhorst – der spielte mit Reynas Vater Claudio einst für die Schotten. „Ich bin sehr, sehr gut befreundet mit der Reyna-Familie, ich kenne Gio seit seinem Geburtstag“, sagte der Niederländer stolz. (sid/tf)

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