Die Welt steht kopf - Krise als Chance zum Wandel?

Wir erleben aktuell eine nie dagewesene globale Krise von Spaltung. Egal auf welcher Seite der Diskrepanzen ich mich befinde, jeder Mensch hat seine berechtigten Gründe dafür und glaubt wahrscheinlich sogar auf der besseren Seite zu stehen. Es fühlt sich an wie ein Kampf, bei dem es um jeden Preis darum geht zu gewinnen, das befeindete Lager zu belehren und bestenfalls in die Knie zu zwingen.

Im Rahmen der Coronakrise hängt das Wort ‚Kampf‘ mir schon seit Langem zum Halse heraus. Seit Beginn 2020 geht es angeblich darum ein Virus zu bekämpfen und mittlerweile hat sich der Kampf auf diametral entgegengesetzte Überzeugungen zweier Lager ausgedehnt. Wenn ich mich in der Geschichte oder meinem eigenen Leben umschaue, dann komme ich ganz schnell zu dem Schluss, dass Kämpfe in der Regel nicht zu erfreulichen Resultaten führen, egal wie überzeugend und vernünftig jede Seite ihre eigene Argumentation empfindet.

Das Virus, die Pandemie, die Krise, die Spaltung, sie alle transportieren eine Botschaft für mich, für uns als Weltgemeinschaft, für die Politik und auch für die Medien. Denn jede Krise, individuell oder global, ist in ihrem Kern eine Einladung, eine Chance zum Wandel und zu Wachstum. Entweder entscheide ich mich in meiner Position von Rechthaben-wollen, Widerstand, Angriff und Verurteilung zu verharren (und damit für Angst und Kampf) oder ich wähle eine empathische Haltung von Interesse, Toleranz, Mitgefühl, Zuhören- und Verstehen-wollen (und damit Liebe und Entwicklung). Entscheide ich mich für Ignoranz und Verdrängung oder bin ich mutig und traue mich, mir meine eigenen Verletzungen und Gefühle von Angst, Wut und Traurigkeit anzuschauen und mich damit verletzlich zu zeigen, ja vielleicht sogar einen Fehler einzugestehen? Bin ich für diesen elementaren Schritt bereit, mein Ego mal hintenanzustellen?

Wer nicht hinschauen und -fühlen will, bricht sich das Bein oder wird krank oder oder…! Aktuell habe ich ganz klar den Eindruck, dass die Politik und die Medien ordentlich krank sind. Sie scheinen gerne Kämpfe auszutragen. Wenn wir ernsthaft aufhören zu kämpfen, unseren eigenen Narrativ hinterfragen und uns öffnen für das, was die Krise uns tatsächlich lehren möchte, dann wird das Virus mit großer Sicherheit schnell verschwinden. Das sind die Gesetze der Natur und niemand, auch nicht der Mensch, kann diese umgehen. Ironischerweise scheint Afrika uns da eine Wellenlänge voraus zu sein. Sie haben nicht die finanziellen Mittel für einen Kampf mit Impfstoffen und dennoch kann ich nichts von Massensterben vernehmen. Also, was wollen wir? Kämpfen oder wachsen?

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