Pandemie als Preistreiber

<p>Die deutliche Preissteigerung beim Erwerb von Wohneigentum macht besonders jungen Käufern zu schaffen, selbst wenn die Lage in Ostbelgien (noch) nicht ganz so gravierend ist.</p>
Die deutliche Preissteigerung beim Erwerb von Wohneigentum macht besonders jungen Käufern zu schaffen, selbst wenn die Lage in Ostbelgien (noch) nicht ganz so gravierend ist.

Ungeachtet des beachtlichen Preisanstiegs innerhalb der vergangenen zwölf Monate ist der Immobilienmarkt in der zweiten Jahreshälfte in ruhigeres Fahrwasser geraten. Der beste Beleg sind die zwischenzeitlich „stagnierenden“ Gebote für kleinere Immobilien.

Gerade dieses Segment, wenngleich in Ostbelgien (und besonders in der Eifel) eher seltener, weckt aufgrund der meist noch überschaubaren Preisvorstellungen vielfaches Interesse. Und motiviert die potenziellen Käufer schnell zur Preistreiberei. Jedoch war gerade hier zuletzt eine klare „Schmerzgrenze“ erkennbar. „Trop ist te veel“ - so irgendwann die Einsicht, die auf einem zumindest lokal leicht aufgeheizten Markt die Oberhand gewann.

Ein Grund für die Preis„stockung“ liegt gleichfalls bei den Banken, die nicht mehr die Gesamtheit des benötigten (oder ausgereizten) Betrages bereitstellen.

Wodurch besonders jungen Käufern zunehmend die Hände gebunden sind - sofern sie nicht auf eigene Rücklagen oder auf „externe“ Unterstützung (von Seiten der Familie) zurückgreifen können. Was aktuelle Zahlen belegen, denn im Vorjahr ging der Anteil von Käufern unter dreißig Jahren gerade auf dem Häusermarkt signifikant zurück.

Kein Wunder angesichts von Preisen von 297.661 € im Schnitt (also nur knapp unter einer neuen Schallmauer) für einen Hauskauf in Belgien, ermittelt von der Fédération des Notaires, kurz FedNot, eine von mehreren nationalen Erhebungsinstanzen respektive Statistikplattformen.

Zugegeben: Zwischen Flandern und Wallonie klafft weiter eine beträchtliche Lücke bei Mittelwerten von 329.747 € im Norden (plus 4,7 Prozent) und 222.634 € im Süden (plus 3,7 Prozent). Ganz zu schweigen von Brüssel, wo der Käufer eines Hauses im Vorjahr durchschnittlich 528.057 € aufwenden musste (plus 3,1 Prozent).

Fazit: Die Pandemie wurde, allen strukturellen Einschränkungen zum Trotz, in zwei Jahren zu einem ebenso unerwarteten wie ungewohnten Preistreiber auf einem florierenden Immobilienmarkt, der sich im neuen Jahr vor allem mehr Beständigkeit und Berechenbarkeit wünscht.

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