Makler: „Im Vorjahr fast alles weggekauft“

<p>Vor allem das Ungleichgewicht zwischen hoher Nachfrage und niedrigem Angebot im Zuge der Pandemie hat das Preisgefüge stark beeinflusst - mit einem spürbaren Zugewinn für alle, die ihr Haus in diesen turbulenten Zeiten „absetzen“ konnten.</p>
Vor allem das Ungleichgewicht zwischen hoher Nachfrage und niedrigem Angebot im Zuge der Pandemie hat das Preisgefüge stark beeinflusst - mit einem spürbaren Zugewinn für alle, die ihr Haus in diesen turbulenten Zeiten „absetzen“ konnten. | Fotos: Fotalia

So jedenfalls die Erkenntnis im Rückblick auf ein bewegtes Jahr, das inflationsbereinigt einen Preisanstieg von 5,4 Prozent kannte. Wer 2021 ein Haus erwarb, musste stattliche 13.000 € mehr einrechnen als noch 2020. Ein Trend, der sich aus Kontakten mit diversen Maklern durchaus auch in Ostbelgien nachweisen lässt - wenngleich nicht so krass wie etwa quer durch Flandern (plus 4,7 Prozent im Schnitt) oder in den Provinzen Luxemburg (plus 5,7 Prozent im Schnitt) und Namur (plus 5,3 Prozent im Schnitt).

Neubauten „leiden“ unter Materialkosten

Was im Umkehrschluss belegt, dass - neben der Küste und dem Hinterland zwischen Knokke und De Panne - der Boom in den Ardennen weiter angehalten hat. Oder wie es ein Makler in Houffalize formulierte: „Hier wurde im Vorjahr fast alles weggekauft, was vier Wände und ein Dach hat und nicht bewohnt war.“

In der Tat wird den eigenen vier Wänden (in Form eines Hauses) seit Ausbruch der Pandemie vor zwei Jahren deutlich gestiegene Bedeutung beigemessen.

Was den anhaltenden Preisanstieg nachdrücklich begründet und belegt. Zugleich können sich Eigentümer über einen weiteren Wertzuwachs für ihre Immobilie freuen - sofern sie sich denn mit dem Gedanken einer (baldigen) Veräußerung tragen.

Denn angesichts der anhaltenden Verteuerung von Neubauten (egal ob Haus oder Residenz), gerade wegen der massiv gestiegenen Materialkosten, werfen Kaufinteressenten mehr denn je einen Blick auf so genannten Bestandswohnraum. Mit einem Wertzuwachs, der in der Zwischenzeit wieder das Niveau zu Beginn des Jahrtausends erreicht hat.

Hintergrund: Transformation zwingend teuer

Wohneigentum bleibt eine feste „Bank“. Gerade in Zeiten, da das Inflationsgespenst umgeht. Nur macht der gesteigerte Kampf gegen den Klimawandel Energie naturgemäß dauerhaft teurer - was sich umgehend auf die Fertigung von Baumaterialien auswirkt(e). Von daher dürften die Jahre der „Transformation“ für Bauherren und Mieter in jedem Fall teurer werden. Auch nachdem der Gebäudesektor zum zweiten Mal in Folge das vorgegebene Klimaziel verfehlt hat. Zumindest in Deutschland, wie die FAZ berichtet. Mit der Auflage strengerer struktureller wie finanzieller Vorgaben für Neubau und Sanierung, die richtig und wichtig sind, wie es seitens Grünen-Minister Robert Habeck heißt. Nur bilden derzeit nicht allein in Deutschland weiterhin fossile Brennstoffe die Grundlage für die Produktion vieler Baumaterialien - und das dürfte sich so bald nicht maßgeblich ändern. Bis zu „grünem“ Stahl oder „grünem“ Zement bleibt ein recht langer, steiniger und auch hochpreisiger Weg. Von daher droht zunächst einmal eine weiterhin hohe Inflation, die zuletzt allerorts gerade von den gestiegenen Energiepreisen „befeuert“ worden ist.

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