Al-Attiyah feiert vierten Gesamtsieg bei der Rallye Dakar

<p>Al-Attiyah ist der Sieger der Rallye Dakar.</p>
Al-Attiyah ist der Sieger der Rallye Dakar. | Foto: EPA

„Dieser Sieg ist sehr wichtig, und wir sind auch mit dem neuen Reglement T1+ sehr zufrieden“, bilanzierte Nasser Al-Attiyah: „Wir haben gezeigt, dass man nicht jeden Tag gewinnen muss, um an der Spitze zu bleiben.“ In der Tat war die Toyota-Mannschaft, die einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg nach Hause fuhr, gleich zu Beginn der Wüstenrallye klar in Führung gegangen. Ihre ärgsten Konkurrenten konnten in der Folge nicht mehr aufschließen, denn das Duo Attiyah-Baumel machte keinen Fehler. „Wir greifen an, doch die Entscheidung liegt nicht mehr in unserer Hand“, resignierte in der Schlussphase Sébastien Loeb: „Aber der zweite Platz ist auch nicht schlecht. Das Auto funktioniert sehr gut.“ Für den 47-jährigen Superstar aus dem Elsass geht es nach der Rallye Dakar gleich weiter mit der Rallye Monte Carlo (20.-23. Januar), die er in einem Ford Puma Rally1 bestreiten wird. Overdrive Racing brachte übrigens zwei weitere Toyota Hilux (mit Yazeed-Al Rahij und Giniel de Villiers) in die Top fünf der Gesamtwertung: Der erfolgsgewöhnte Rennstall von Jean-Marc Fortin sahnte jedenfalls ab.

Das letzte Teilstück der Rallye durch die Wüsten und Dünen Saudi-Arabiens gewann am Freitag der Südafrikaner Henk Lategan in einem weiteren Overdrive-Toyota. Er verwies „Mister Dakar“ Stephane Peterhansel (Frankreich) im Audi auf Platz zwei. Der deutsche Hersteller beendete die Dakar mit seinen Hybrid-Autos mit vier Etappensiegen. Er musste aber aufgrund technischer Probleme und Navigationsfehler seiner Teams noch viel Lehrgeld bei dieser Premiere zahlen, empfahl sich immerhin vom Tempo her schon für 2023. In den Augen mancher Kritiker wird die viel beschworene Nachhaltigkeit des innovativen Audi RS Q e-tron, der bei der Dakar-Rallye am Start war, allerdings geschmälert durch die Tatsache, dass ein Verbrennungsmotor vonnöten ist, um die Energie für das Elektrotriebwerk zu erzeugen,

In der Motorrad-Wertung triumphierte der Brite Sam Sunderland (GasGas), der sich den zweiten Gesamtsieg sicherte. Dabei ging es äußerst eng zu: Der Chilene Pablo Quintanilla (Honda) hatte als Zweiter nur 3:27 Minuten Rückstand, Matthias Walkner aus Österreich wurde auf KTM Dritter - er war 6:47 Minuten länger als Sunderland unterwegs. In der Lkw-Wertung belegten die russischen Kamaz die ersten vier Plätze.

Zum dritten Mal war die Dakar in Saudi-Arabien zu Gast. Während die Dünen und Wüsten die Teilnehmer sportlich vor eine große Herausforderung stellte, wurde die Rallye gleich zu Beginn von einem Zwischenfall überschattet. Am 30. Dezember war es am Fahrzeug des Franzosen Philippe Boutron im Start- und Zielort Dschidda zu einer Explosion gekommen. Der Fahrer erlitt schwere Verletzungen an den Beinen, lag zwischenzeitlich im Koma, ist inzwischen aber wieder erwacht und in der Heimat. Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian sprach in der Folge von einem „möglichen Terroranschlag“, auch der Abbruch der Dakar stand im Raum.

Die Dakar war 2009 von Afrika nach Südamerika umgezogen, nachdem die Rallye 2008 kurz vor ihrem planmäßigen Start aus Sicherheitsgründen abgesagt werden musste. Seit 2020 wird in Saudi-Arabien gefahren. (sid/hs)

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment