Britische Beamtin soll Lockdown-Partys aufklären

<p>Sue Gray, zweite Staatssekretärin im Ministerium für Aufschwung, Wohnungsbau und Gemeinschaften. Nach neuen Enthüllungen über Lockdown-Partys Londoner Regierungszirkel soll Gray aufklären, wer wann wo und mit wem gefeiert hat.</p>
Sue Gray, zweite Staatssekretärin im Ministerium für Aufschwung, Wohnungsbau und Gemeinschaften. Nach neuen Enthüllungen über Lockdown-Partys Londoner Regierungszirkel soll Gray aufklären, wer wann wo und mit wem gefeiert hat. | Foto: dpa

„Sie wird die Fakten ermitteln und ihre Ergebnisse dem Premierminister präsentieren“, hieß es aus der Downing Street. Wann das passieren soll, ist unklar. Mit den Ergebnissen der Untersuchung von Simon Case war bereits in diesen Tagen gerechnet worden.

Der britische Premier Boris Johnson ist in den vergangenen Wochen massiv unter Druck geraten, weil er während des strikten Corona-Lockdowns im vergangenen Jahr mehrere Feiern in der Downing Street geduldet oder sogar selbst teilgenommen haben soll. In der aktuellen, wegen der Omikron-Variante extrem angespannten Corona-Lage wird das zum ernsthaften Problem: Wegen der mutmaßlichen Regelbrüche sind weitere Verschärfungen für Johnson nun schwer durchsetzbar.

Die nun ernannte Beamtin Sue Gray genießt in Westminster parteiübergreifend einen guten Ruf. Der schottische Abgeordnete Ian Blackford von der Scottish National Party (SNP) kritisierte allerdings im BBC-Interview, dass erneut eine Regierungsbeamtin beauftragt wurde und forderte eine unabhängige Untersuchung.

Die stellvertretende Vorsitzende der oppositionellen Labour-Partei, Angela Rayner, sagte, es gehe nun darum, verloren gegangenes Vertrauen wiederherzustellen. „Im Moment fragen sich die Leute: „Welches Ministerium hat keine Party gefeiert?““, sagte sie. „Es ist unglaublich enttäuschend, denn wir wissen alle, was vor sich ging, während diese Partys stattfanden. Menschen konnten ihre Lieben, die im Sterben lagen, nicht sehen und erbrachten unglaubliche Opfer.“ (dpa/jod)

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