Nach Skandal in Tokio: Fünfkampf streicht das Springreiten

<p>Annika Schleu</p>
Annika Schleu | Foto: dpa

Wie der Weltverband UIPM am Donnerstag mitteilte, wurde nach der Empfehlung der Innovationskommission ein „Konsultationsverfahren“ eingeleitet, um einen „geeigneten Ersatz“ für die nicht erst seit dem Skandal um die deutsche Athletin Annika Schleu umstrittene Disziplin zu finden.

Wann die neue Disziplin bekannt gegeben wird, ist noch nicht bekannt. Laut übereinstimmenden Medienberichten soll das Springreiten durch eine Radkonkurrenz ersetzt werden. „Die Empfehlungen der UIPM-Innovationskommission stehen in der Tradition der Innovation, die die UIPM in ihrer DNA hat. In den letzten Jahrzehnten hat sich unser Sport immer wieder weiterentwickelt, um den veränderten Erwartungen der modernen Welt gerecht zu werden“, sagte UIPM-Präsident Klaus Schormann: „Wir können zu Recht stolz auf das sein, was unsere globale Familie erreicht hat, und jetzt ist es an der Zeit, erneut mutig und ehrgeizig zu sein.“ Auch nach den Vorfällen von Tokio wollte der Göttinger eigentlich noch am Reiten festhalten, schließlich sei die Disziplin integraler Bestandteil des Modernen Fünfkampfs auf der Grundlage der Vision von Baron Pierre de Coubertin.

Doch die verstörenden TV-Bilder sorgten offenbar für solch negative Schlagzeilen, dass dem Sport womöglich der Olympia-Ausschluss drohte. Für das Springreiten wurde jedem Athleten und jeder Athletin bisher ein Pferd zugelost, vor dem Ritt hatten die Sportler dann nur wenig Zeit, sich mit dem Pferd vertraut zu machen. IOC-Gründer de Coubertin hatte den Modernen Fünfkampf 1912 ins Leben gerufen, er besteht traditionell aus Schießen, Fechten, Schwimmen, Reiten und Laufen. Schießen und Laufen wurden inzwischen zur Disziplin Combined zusammengelegt. (sid)

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