Afghanistan

Verwunderlich ist an diesem Zusammenbruch der afghanischen Armee nur die Verwunderung der europäischen Politiker, die damit nur ihre eigene Unfähigkeit verschleiern wollen.

Seit Jahren gibt es Berichte über den geringen Gefechtswert dieser Armee. Und man muss sich auch die Frage stellen, für was diese Soldaten kämpfen sollten? Für die sogenannten westlichen Werte, die ihnen so fremd waren wie einer Kuh das Seilchenspringen?

Geführt von meist unfähigen und korrupten Offizieren und Politikern sollten sie für eine neue politische und gesellschaftliche Ordnung kämpfen, die die meisten ablehnten, denn laut Umfrage 2013 befürwortete eine Großteil der Bevölkerung die Einführung der Scharia.

Auch fehlte diesen Soldaten das Gefühl für eine Nation zu kämpfen, denn der Begriff Afghanistan ist eine westliche Schöpfung des 19. Jahrhunderts und umfasst einen Raum, in dem zirka 12 bis 18 Völker wohnen, die sich noch nie als Einheit verstanden haben.

Auch ein Blick in die Geschichte hätte unseren Führungskräften gezeigt, wie schwierig es ist, diesen Raum zu beherrschen – aus dem russischen Desaster hat man offensichtlich nichts gelernt. Hinzu kommt noch das komplexe Dreiecksverhältnis zwischen den Taliban, Pakistan und den USA. Pakistan, ein Verbündeter der USA, diente den Taliban – die übrigens lange Zeit von den USA hofiert wurden – als Rückzugsgebiet aus dem sie gestärkt zurückkehrten, um dort von den US-Streitkräften bekämpft zu werden.

Nun sind jedenfalls die Taliban dank unserer Hilfe hervorragend ausgerüstet.

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