Nach abfälligen Aussagen über die Belgian Cats: VRT-Journalist steht unter Beschuss

<p>Steht nach seinen Aussagen mächtig unter Druck: Eddy Demarez.</p>
Steht nach seinen Aussagen mächtig unter Druck: Eddy Demarez. | Foto: VRT

Das war alles andere als passend. Eddy Demarez, der seit Jahren in der VRT-Sportredaktion Sporza aktiv ist, hat am Samstag die Spielerinnen der Belgian Cats in ein verdammt schlechtes Licht gerückt. Im Nachgang einer Facebook-Live-Übertragung zur Rückkehr der belgischen Athleten aus Tokio hatte er spöttische und diffamierende Kommentare von sich gegeben. Während Demarez nach der Sendung dachte, dass die Mikrofone ausgeschaltet sind, konnten User lauschen, wie sich der Sportjournalist abfällig über die sexuelle Orientierung der Sportlerinnen und über ihr Aussehen äußerte.

Kurz darauf wurden die Aufnahmen seiner Aussagen auf Twitter veröffentlicht. Die Reaktionen in den sozialen Medien ließen nicht auf sich warten. Unter anderem reagierten mehrere Spielerinnen der Belgian Cats und das Managementbüro, das einige der Basketballerinnen trainiert, empört.


Auch andere Sportler und Politiker haben ihr Missfallen am Verhalten des Sportjournalisten zum Ausdruck gebracht. Der flämische Medienminister Benjamin Dalle (CD&V) schrieb: „Homophobe und beleidigende Äußerungen gehören nicht in die sozialen Medien, in Kneipen oder ins öffentliche Fernsehen. Nirgendwo. Größten Respekt für die Belgian Cats und ihre olympische Leistung.“

Die VRT distanziert sich von den Aussagen

In einer Erklärung distanzierte sich die VRT von den Aussagen ihres Mitarbeiters: „Diese Haltung widerspricht völlig der positiven Politik der VRT. Die VRT führt Gespräche mit Eddy, der in der Zwischenzeit nicht mehr auf Sendung gehen wird. Solche Aussagen können nicht toleriert werden.“ Wie der flämische Rundfunk mitteilte, wird Demarez vorerst nicht mehr in den Programmen zum Einsatz kommen.

Demarez entschuldigt sich: „Ich werde die notwendigen Lehren daraus ziehen.“

Demarez selbst entschuldigt sich bei den Belgian Cats: „In der Euphorie nach der Ehrung der zurückgekehrten Medaillengewinner habe ich in einem privaten Gespräch abseits des Studios Aussagen gemacht, mit denen ich über das Ziel hinausgeschossen bin. Ich hatte nie die Absicht, jemanden aufgrund seines Geschlechts oder seiner sexuellen Orientierung zu beleidigen. Es ist doppelt bedauerlich, dass diese Aussagen ein Schandfleck für die Spiele sind, die für das Team Belgien und Sporza sehr erfolgreich waren.“

Weiter heißt es: „Ich möchte mich daher aufrichtig bei den Belgian Cats und ihrem Team entschuldigen und auch bei allen anderen, die sich dadurch beleidigt, gekränkt oder benachteiligt fühlen. Ich habe die Belgian Cats gebeten, dass ich ihnen meine Entschuldigung persönlich übermitteln darf. Ich werde die notwendigen Lehren daraus ziehen und dafür sorgen, dass so etwas in Zukunft nicht mehr vorkommt.“ (calü)

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