Die (mutmaßlichen) Stars

<p>Naomi Osaka will wieder für sportliche Schlagzeigen sorgen.</p>
Naomi Osaka will wieder für sportliche Schlagzeigen sorgen. | Fotos: dpa

Novak Djokovic (Tennis)

An dem Serben gibt es in diesem Jahr kein Vorbeikommen: Sieg bei den French Open, den Australian Open und zuletzt in Wimbledon. Jetzt geht der 34-Jährige auf den Golden Slam, nächster Schritt: Gold in Tokio? Seine Leistungen lassen wenig Raum für Zweifel. Dann würde dem Star nur noch der Triumph bei den US Open fehlen.

Simone Biles (Kunstturnen)

Vier Mal Gold in Rio, und in Tokio sollen weitere Medaillen dazukommen. Die nur 1,42 m große US-Amerikanerin triumphierte 2016 im Mehrkampf, am Sprung und am Boden, auch mit der Riege schaffte sie es ganz nach oben aufs Podium. Die Ausnahmeturnerin könnte in der japanischen Hauptstadt gleich mehrere Rekorde brechen. Sollte sie alle sechs möglichen Goldmedaillen gewinnen, zöge sie an der Ukrainerin Larissa Latynina vorbei, die zwischen 1956 und 1964 neun Olympiasiege für die Sowjetunion holte. Auch zweimal Mehrkampf-Gold bei Olympia gelangen bisher nur Latynina und der Tschechin Vera Caslavska.

Naomi Osaka (Tennis)

Wochenlang war sie nach ihrem Rückzug bei den French Open von der Bildfläche verschwunden. In Tokio will die viermalige Grand-Slam-Siegerin wieder angreifen. Immer wieder hat Osaka mit Depressionen zu kämpfen. Für ihren offenen Umgang damit nach dem geplatzten Turnier in Paris erhielt sie viel Unterstützung, bei den US Open 2020 sorgte die 23-Jährige mit ihrem Protest gegen Polizeigewalt für Aufsehen. Nun richtet sich der Blick wieder auf den Sport, die Japanerin ist eine der Topfavoritinnen auf Gold.

Megan Rapinoe (Fußball)

<p>Megan Rapinoe liebt klare Worte.</p>
Megan Rapinoe liebt klare Worte.

Social-Media-Auseinandersetzung mit Ex-Präsident Donald Trump, Kampf gegen Rassismus, Homophobie und Sexismus: Megan Rapinoe ist eine Frau klarer Worte. Doch auch auf dem Platz sorgt die 36-Jährige mit den pink-lila gefärbten Haaren für Aufmerksamkeit. In Tokio geht die frühere Weltfußballerin mit dem favorisierten US-Team auf die Jagd nach ihrem zweiten Olympia-Gold.

Allyson Felix (Leichtathletik)

Nach Tokio soll Schluss sein, doch vorher will die US-Amerikanerin noch einmal über die 400 m durchstarten. Für die Sprinterin sind es bereits die fünften Sommerspiele, bislang sammelte sie sechs Gold- und drei Silbermedaillen. Vor zwei Jahren hatte Felix ihre Karriere nach lebensbedrohlichen Komplikationen durch die Frühgeburt ihrer Tochter wieder aufgenommen.

Tadej Pogacar (Radsport)

Das Gelbe Trikot hat Tadej Pogacar abgelegt. Hellgrün und Blau ist das neue Jersey des Slowenen, in dem er nur sechs Tage nach seinem zweiten Gesamtsieg bei der Tour de France die nächste Großtat in Angriff nimmt. Beim Straßenrennen am Samstag ist der 22-Jährige erneut einer der Top-Favoriten. Sollte Pogacar die Reise ins hochsommerliche Japan gut verkraftet haben, dürfte der Dominator der Frankreich-Rundfahrt auf dem schwierigen Kurs am Mount Fuji nur schwer zu schlagen sein. In Primoz Roglic, 2020 Tour-Zweiter hinter Pogacar, hat er zudem einen prominenten Edelhelfer.

Shelly-Ann Fraser-Pryce (Leichtathletik)

Sie ist derzeit die schnellste Mama der Welt. Knapp vier Jahre nach der Geburt ihres Sohnes rannte Shelly-Ann Fraser-Pryce im Juni die 100 m in 10,63 Sekunden, nur die berühmt-berüchtigte Florence Griffith-Joyner (10,49) war jemals schneller. Zwei olympische Goldmedaillen hat die 34 Jahre alte Jamaikanerin bereits in der Vitrine, auch in Tokio ist sie Anwärterin auf Gold.

Caeleb Dressel (Schwimmen)

Michael Phelps ist nicht mehr da - wer tritt im Schwimmsport aus dem Schatten des Rekord-Olympiasiegers hinein ins Rampenlicht? Beste Chancen hat Phelps' Landsmann Caeleb Dressel, der Aussicht auf gleich sechs Goldmedaillen hat. Diese Ausbeute war dem Sprint-König schon bei der WM 2019 in Gwangju gelungen. Der Sonnyboy aus Florida gilt vor allem über die 50 und 100 m Freistil sowie über 100 m Schmetterling als haushoher Favorit.

Katie Ledecky (Schwimmen)

Die US-Amerikanerin siegt und siegt und siegt. Für Glamour sorgt die 24-Jährige aber nicht. Freistilrennen der Frauen hat Katie Ledecky seit Jahren fest im Griff - bis auf die Sprintdistanzen 50 und 100 m. Fünf Olympiasiege, 15 WM-Titel seit 2012 und Weltrekorde über 400, 800 und 1500 m sprechen eine deutliche Sprache. Kein Wunder, dass alle anderen wie Vize-Weltmeisterin Sarah Köhler höchstens auf Silber spekulieren.

Armand Duplantis (Leichtathletik)

Weltrekord, Weltjahresbestleistung, und auch bei Olympia soll es für den 21 Jahre alten Schweden hoch hinaus gehen. Erst im vergangenen Jahr löste Duplantis den legendären Sergej Bubka als Überflieger der Stabhochsprung-Geschichte ab. „Mondo“ gelang der Sprung über die 6,18 m in der Halle, es folgten 6,15 m im Freien. Mehrmals knackte er auch in diesem Jahr die Sechs-Meter-Marke und unterstrich seine Favoritenrolle in Tokio. (sid/jph)

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