„Können Großes schaffen“: Schweiz will auch Spanien stürzen

<p>Granit Xhaka und die Schweizer wollen weiter überraschen.</p>
Granit Xhaka und die Schweizer wollen weiter überraschen. | Foto: dpa

Nach dem rauschenden Fest gegen Weltmeister Frankreich ist man in der Heimat auf die nächste Fußball-Party vorbereitet. Sollte die Schweiz im EM-Viertelfinale in Spanien auch den zweiten Titelkandidaten aus dem Turnier kegeln, spendiert die Stadt Zürich den Fans eine Freinacht. Die Sperrstunde für Innenräume in Gastrobetrieben würde also aufgehoben, die rot-weiße Jubelfeier in die Verlängerung gehen. Und die Schweizer Nationalmannschaft will das möglich machen.

„Wichtig ist, dass wir diese Energie mitnehmen“, sagte Mittelfeldspieler Remo Freuler, „dann wissen wir, dass wir zusammen Großes schaffen können.“ Und es wäre etwas ganz Großes, sollte den Eidgenossen im Duell am Freitag (18 Uhr) in St. Petersburg gegen Spanien der Halbfinaleinzug gelingen.

Mit dem ersten Viertelfinalspiel bei einem großen Turnier seit 1954 haben Yann Sommer und Co. schon jetzt Historisches geleistet. Doch sie wollen mehr - und sie können mehr, glaubt zumindest Ottmar Hitzfeld. „Wenn man Frankreich eliminiert“, sagte der langjährige Nationaltrainer, „kann man auch gegen Spanien weiterkommen.“

Die Spanier wissen das und sind gewarnt, sie werden die Schweizer anders als vielleicht die Franzosen nicht unterschätzen. Auch, weil die Iberer schon in den jüngsten Nations-League-Duellen (1:0 und 1:1) Mühe hatten. „Sie pressen gut und machen es einem schwer“, sagte Spaniens Stürmer Ferran Torres. Auch Abwehrspieler Cesar Azpilicueta erwartet ein „kompliziertes Spiel“.

Der Respekt beruht auf Gegenseitigkeit. „In den letzten zwei Spielen sind sie fast explodiert“, sagte Freuler über die Spanier, „sie sind sehr gefährlich.“ Vor allem ist der frühere Welt- und Europameister eine verschworene Einheit, wie alle Spieler bei jeder Gelegenheit betonen.

Das spektakuläre Comeback beim 5:3-Achtelfinalsieg gegen Kroatien spreche „für den Zusammenhalt im Team“, sagte Torhüter Unai Simon, der nach seinem kuriosen Patzer zum 0:1 zur Hochform aufgelaufen war.

Auffällig bei den Spaniern ist, dass auch die Dauer-Reservisten wie Mittelfeldstar Thiago nicht aus der Reihe tanzen. Öffentliche Beschwerden? Fehlanzeige! Kein schlechtes Wort dringt nach draußen, die spanischen Journalisten verzweifeln fast. Zumal Nationaltrainer Luis Enrique das Team nach der anfänglichen Kritik komplett abschottet. Die Negativ-Schlagzeilen hätten das Wir-Gefühl verstärkt, gab Torres zu: „Das hat uns noch mehr verbunden.“ (sid/tf)

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