Mercosur-Abkommen...

Werter Marcel, ich habe Deinen Leserbrief kopfschüttelnd zur Kenntnis genommen. Gerade von Dir, der immer auf der Seite der Unterdrückten stand und journalistisch unbeirrt Minderheiten fokussierte, wurde ich enttäuscht… Auf einmal sollen Minderheiten (die DG) schweigen..., wobei - wie Du weißt - Jahrzehnte um Mitsprache gerungen wurde!

Fakten: Nicht nur die DG ist gegen das Freihandelsabkommen, auch innerhalb des EU-Parlaments wächst der Widerstand und auch in anderen Staaten stößt das Abkommen teils auf Ablehnung! Auch die deutsche Regierung hat „große Vorbehalte“…! (Wir sind demnach nicht allein!). 20 Jahre wurde verhandelt – ja, und zwar undemokratisch hinter verschlossenen Türen (!!!), und es waren Politiker, die sich gerne von Lobbyisten der Agrarindustrie „beraten“ ließen…!

Es ist doch bekannt, dass die Landwirtschaft in den Mercosur-Staaten lasch mit Pflanzenschutzmitteln und Gentechnik umgeht und unter Bolsonaro zunehmend Urwald gerodet wird – wobei indigene Völker vertrieben und getötet werden! All dies „zur Freude“ der Konzerne! Die Landwirte auf beiden Seiten des Atlantiks - und wir Verbraucher (!) - werden die Verlierer sein! Das Abkommen ist zudem ein Schlag ins Gesicht der armen Bevölkerung Brasiliens, die unter dem rechtsradikalen Bolsonaro leidet!

Es werden noch mehr gegen die Ratifizierung stimmen - und das ist gut so! Denn Freihandelsabkommen wurden immer im Sinne der Großkonzerne ausgehandelt! Weshalb soll eine kleine Gemeinschaft (DG) das ihr zugestandene Recht auf Ablehnung nicht ausüben dürfen?