30 und irgendwie noch ein Jungstar: De Bruyne führt „alte“ Belgier

<p>Ist einer der Köpfe der Mannschaft: Kevin De Bruyne.</p>
Ist einer der Köpfe der Mannschaft: Kevin De Bruyne. | Foto: belga

Kevin De Bruyne ist einer der Topstars bei der EM-Endrunde – irgendwie immer noch mit der Attitüde eines jugendlichen Himmelsstürmers. In den letzten Jahren ist sein Babyface kaum kantiger geworden, und er ist immer noch jünger als fünf seiner wichtigsten Teamkollegen. Für Coach Trainer Roberto Martinez ist der rothaarige Mittelfeldspieler nicht nur in seiner Mannschaft der Primus inter Pares. „Für mich ist Kevin der derzeit beste Spielmacher der Welt. Er macht die Spieler um sich herum besser“, sagt der Spanier.

Umso mehr bangt man beim aktuellen Weltranglistenersten um den Einsatz De Bruynes im Viertelfinale am Freitag (21 Uhr) in München gegen Italien. Denn im Achtelfinale gegen Titelverteidiger Portugal (1:0) hat sich der flinke Dribbler eine Verletzung im linken Knöchel zugezogen. Ein Ausfall würde den WM-Dritten von 2018 hart treffen. „Er wäre kaum zu ersetzen, besonders, weil er vielseitig ist“, sagt Martinez, „Kevin hat den Fußball bei uns neu definiert.“

Und die Hoffnungen wachsen, dass De Bruyne wieder zur Verfügung steht. „Unser medizinisches Personal ist weltklasse“, sagt Thorgan Hazard, dessen Bruder Eden ebenfalls angeschlagen ist, aber bereits wieder im Fitness-Studio arbeiten konnte.

Der Text wird unter dem Video fortgesetzt.

Anders als im kleinen Königreich vorher gemutmaßt, kann sich De Bruyne, Familienvater von drei Kindern, bei der EM-Endrunde fast komplett auf die Offensive konzentrieren. Denn hinten räumen die drei alten Haudegen Thomas Vermaelen, Toby Alderweireld und Jan Vertonghen, zusammen stattliche 101 Jahre alt, prächtig ab. Nur ein Gegentor in vier Spielen spricht für das routinierte Trio. Und gegen Befürchtungen, die belgische Dreierkette sei zu langsam in den Duellen mit Europas Topstürmern. Selbst Cristiano Ronaldo ging gegen die Roten Teufel leer aus.

Dennoch: Die paneuropäische EM ist für Belgien die wohl vorletzte Chance, mit diesem exzellent eingespielten Team endlich einen Titel zu holen. Nach der Wüsten-WM 2022 in Katar scheint ein Umbruch unvermeidlich. Und dann könnte De Bruyne sogar zum Senior der Mannschaft avancieren. Mit dann 31 Jahren. (sid/calü)

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