Heimspiel für den Aachener in London: Wird Kai Havertz zum „England-Schreck“?

<p>Auf den Aachener Kai Havertz werden sich gegen England die Augen richten.</p>
Auf den Aachener Kai Havertz werden sich gegen England die Augen richten. | Foto: belga

Großen Herausforderungen geht Kai Havertz nicht aus dem Weg. Bei der intensiven Vorbereitung auf sein „Heimspiel“ in London suchte der Champions-League-Held im Training die harten Duelle mit den Kanten Leon Goretzka und Emre Can. Der gebürtige Aachener wird aber nicht nur aufgrund seiner Furchtlosigkeit in den berüchtigten Boulevardblättern auf der Insel als „England-Schreck“ bezeichnet. Seine starken Leistungen beim FC Chelsea und neuerdings in der Nationalmannschaft lassen die Engländer zittern.

„England-Schreck kann man noch nicht sagen. Aber ich hoffe, dass ich es am Dienstag sein werde“, verkündete Havertz vor dem Achtelfinale schmunzelnd. Der mit zwei Toren beste deutsche Turnierschütze ist einer von zehn Spielern im Kader von Joachim Löw, die in England spielen oder gespielt haben. „Wir können das Niveau und die Härte des Gegners einschätzen. Wir kennen die Liga und die Spielweise, die weicht nicht viel von der Nationalmannschaft ab“, sagte der 22-Jährige und ist sich sicher: „Das hilft schon ein bisschen.“

<p>Gegen Ungarn traf Kai Havertz im letzten Gruppenspiel.</p>
Gegen Ungarn traf Kai Havertz im letzten Gruppenspiel. | Foto: belga

Der Siegtorschütze im englischen Champions-League-Finale gegen Manchester City (1:0) ist aber nicht der einzige deutsche Nationalspieler, den die Engländer fürchten. Wenn Serge Gnabry nach London kommt, herrscht Alarmstimmung. Auf dem Weg zum Königsklassen-Thron mit Bayern München im vergangenen Jahr erzielte der 25-Jährige vier Tore bei Tottenham Hotspur und zwei bei Chelsea. „Bislang lief es gut“, sagte der ehemalige Arsenal-Spieler grinsend, er hofft auf zumindest „ein Tor“ bei seiner Wembley-Premiere.

Das gilt auch für Jamal Musiala, den jüngsten Turnierspieler in der DFB-Historie. Nach seinem forschen Kurzauftritt gegen Ungarn forderte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sogar einen Startelfeinsatz des 18-Jährigen. Solche Ansprüche würde der Münchner (noch) nicht stellen. Doch „Bambi“, wie er innerhalb der Mannschaft genannt wird, tritt schon recht selbstbewusst auf. „Ein Finale in Wembley zu spielen, wäre eine sehr große Ehre. Ich will nach Dienstag noch einmal auf die Insel zurückkehren“, verkündete der einstige Jugend-Spieler des FC Chelsea vor dem „coolen Spiel gegen meine zweite Heimat“. Erst vor seinem Debüt im März hatte sich Musiala gegen die Three Lions entschieden, für die er ebenfalls spielberechtigt gewesen wäre.

<p>Den Tottenham Hotspur um Toby Alderweireld und Jan Vertonghen schenkte Serge Gnabry vor anderthalb Jahren vier Tore ein.</p>
Den Tottenham Hotspur um Toby Alderweireld und Jan Vertonghen schenkte Serge Gnabry vor anderthalb Jahren vier Tore ein. | Foto: Photo News

Mit Havertz, Gnabry, Can, Leroy Sané, Antonio Rüdiger, Timo Werner, Ilkay Gündogan, Robin Koch und Bernd Leno bildet er nun aber eine starke England-Fraktion im DFB-Team. „Wir hoffen, dass wir das auf die anderen Spieler übertragen können und dann als Einheit perfekt vorbereitet sind“, sagte Havertz. Zumindest besser als Gnabry bei einem vom DFB veröffentlichten Video-Quiz über Fußball-Allgemeinwissen.

Auf die Frage nach dem Siegtorschützen im Finale der EM 1996 antwortete er mit Andreas Brehme, dem WM-Helden von 1990, statt Oliver Bierhoff. Doch davon zeigte er sich unbeeindruckt. Wie schwer denn der EM-Pokal sei? Gnabry musste erneut passen, doch der Konter saß: „Ich kann es Euch am 11. Juli sagen.“ Dann steigt im Fußball-Tempel Wembley das Finale. (sid/tf)

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