Kein CR7-Tor, kein Weiterkommen: Ronaldos Rekordjagd endet – vorerst

<p>Die Mission Titelverteidigung ist gescheitert.</p>
Die Mission Titelverteidigung ist gescheitert. | Foto: belga

Kein weiterer Rekord, kein weiterer Titel – die EM endete für den fünfmaligen Weltfußballer mit einer herben Enttäuschung. „Er hat sehr hart gearbeitet, er hat alles versucht. Er war ein wahrer Kapitän“, lobte Trainer Fernando Santos. Zur Wahrheit gehörte nach dem 0:1 gegen Belgien aber in erster Linie, dass Ronaldo für Portugal diesmal nicht den Unterschied machen konnte.

Fünf der sieben Turniertore hatte der 36-Jährige vor dem Achtelfinale erzielt, eines zudem vorbereitet. Ronaldo war in jeder Hinsicht die Lebensversicherung des Titelverteidigers, der als Dritter die Todesgruppe F überstanden hatte, aber gegen die großen Teams sein riesiges fußballerisches Potenzial zu selten aufblitzen ließ. Als EM-Rekordtorschütze Ronaldo gegen Belgien dann nicht traf, war das Aus gleich besiegelt. Coach Santos sprach angesichts von 23 Torschüssen von einem „unfairen Ergebnis“ und berichtete von Tränen in der portugiesischen Kabine.

Ronaldo drückte am Montag auf Instagram seine tiefe Enttäuschung, aber auch seinen Stolz aus. „Wir haben alles gegeben, um den EM-Titel erfolgreich zu verteidigen. Dieses Team hat bewiesen, dass es den Portugiesen noch viel Freude bereiten kann.“ Zu gerne hätte er am Sonntagabend den Tor-Weltrekord, den er sich mit 109 Treffern im Nationaltrikot mit Ali Daei (Iran) teilt, ausgebaut. Nun muss die nächste Rekordjagd warten. Mindestens bis zum nächsten Länderspiel.

Dass Ronaldo weiter das Trikot der „A Selecao das Quinas“ trägt, gilt als sicher. Die WM im kommenden Winter in Katar dürfte der frühere Real-Profi im Alter von dann 37 Jahren definitiv noch mitnehmen. Sein Trainer baut auf ihn: „Wir haben weiterhin einige Titel zu gewinnen“, sagte Santos. Allerdings darf sich der Coach dabei eben nicht nur auf Cristiano Ronaldo verlassen. Der 66-Jährige ließ bei der Spielanalyse außen vor, dass seine Ideen gegen die disziplinierten Belgier nicht aufgingen.

So wechselte er nach der Pause ein Trio im Wert von mehr als 200 Millionen Euro ein: Bruno Fernandes, Joao Felix und Andre Silva – doch alle drei blieben wirkungslos. Santos setzte voll die Karte Ronaldo, dessen Klasse aber in Teilen hemmend auf seine Mitspieler zu wirken scheint. „Es gibt kein Problem mit Ronaldo“, sagte Santos nach dem Spiel über die Leistung seines Stars. Die Portugiesen sollten „sehr stolz“ auf das Team sein. Denn: „Keine Mannschaft ist besser als Portugal.“ (sid/tf)

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