Den Dialog suchen statt Brandbomben zu werfen

<p>Hat dadurch, dass er die Regenbogenaktion als Protest gegen ein ungarisches Gesetz deklarierte, den Regenbogen zu einem politischen Symbol gemacht und die Entscheidung der UEFA gegen die Aktion provoziert: Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter. Ein klassisches Eigentor.</p>
Hat dadurch, dass er die Regenbogenaktion als Protest gegen ein ungarisches Gesetz deklarierte, den Regenbogen zu einem politischen Symbol gemacht und die Entscheidung der UEFA gegen die Aktion provoziert: Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter. Ein klassisches Eigentor. | Foto: dpa

Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter hat keinen Hehl daraus gemacht, dass er mit dieser Aktion ein Zeichen gegen ein vom ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán initiiertes Gesetz setzen will, das u.a.

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Kommentare

  • Den Regenbogen mit Bildern von Hitlers Vernichtungslagern zu vergleichen ist in etwa so abwegig, wie - von Frau Baudimont (Vivant) kürzlich vorgemacht - die Corona-Maßnahmen damit zu „bebildern“.
    Wie wäre es stattdessen, sich mit Orbans Politik in einem Meinungskommentar auseinander zu setzen?

    Der Lackmustest für Menschenrechte, Toleranz und Vielfalt von Lebensformen wird sich für den Fußballzirkus ohnehin erst nächstes Jahr bei der WM in Katar stellen, wo u.a. Homosexualität mit Gefängnis bestraft wird und die Scharia als Hauptquelle der Gesetzgebung mit westlichem Verständnis für eben diese Regenbogenwerte kaum vereinbar sind.

    Wer dann behauptet, man solle den Sport nicht für politische Anliegen „missbrauchen“, sollte sein Verständnis über die Realität und Verquickung von Sport und Politik einmal überdenken.

    Und übrigens: die Politik Orbans und seiner nördlichen Nachbarn spaltet nicht nur deren Gesellschaften sondern auch die EU, nicht ein Regenbogen.
    Ja, vielleicht hätte man sich im Zuge der europäischen Osterweiterung mehr an Werten statt wirtschaftlichen Fragen orientieren sollen.

    Dialogbereitschaft ist gut, manche Werte aber nicht verhandelbar.

  • Es ist schon eine seltsame Eigenart der UEFA, sich den Kampf gegen Rassismus wortwörlich auf die Binde zu schreiben, den Kampf gegen Homophobie aber als Politikum abzutun. Ist der Mensch durch Homophobie etwa weniger in seiner Würde angetastet, als durch Rassismus (siehe Menschenrechte)?
    Genaus unverständlich ist der Aufruf an dieser Stelle zum Dialog - was gibt es denn bei Homophobie zu diskutieren? Dialog impliziert m.E., ein gewisses Verständnis für die Haltung der anderen Seite. Hass ist aber keine Meinung, Herr Schröder, und dafür kann man kein Verständnis haben. Sicher muss man mit der Regierung in Ungarn im Gespräch bleiben, das ist etwas anderes, aber dabei eine klare Grenze ziehen, die besagt, dass institutionalisierte Homophobie keinen Platz in der EU-Werteunion hat.

    Das Positive, das man dieser Sache entnehmen kann, ist, dass die Problematik jetzt zumindest in aller Munde ist, dass die Menschen sehen, welche menschenverachtenden Machenschaften in Ungarn (in Polen übrigens auch) am Werk sind und dass nun hoffentlich endlich rechtliche Schritte seitens der EU anstatt wieder nur halbherzige Empörung folgen.

    Homophobie hat im Übrigen auch nichts mit einer "traditionellen" Vorstellung von Familie, Sexualität und Gesellschaft zu tun, es ist und bleibt schlichtweg die Verachtung von Menschen, das Absprechen ihrer Menschenwürde, aufgrund ihrer sexuellen Orientierung.

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