Die Roten Teufel nehmen die Ausfahrt Achtelfinale: Belgien schlägt Dänemark mit 2:1

<p>Die Roten Teufel konnten am Donnerstag in Kopenhagen jubeln.</p>
Die Roten Teufel konnten am Donnerstag in Kopenhagen jubeln. | Foto: belga

Kein Axel Witsel, kein Kevin De Bruyne und auch kein Eden Hazard: Nationaltrainer Roberto Martinez vertraute in Kopenhagen auf die Mannschaft, die zum EM-Auftakt ein 3:0 gegen Russland einfahren konnte. Allein in der Abwehr nahm der 47-jährige Spanier eine Änderung vor: Für Boyata bot der Chefcoach Denayer auf.

Sein Gegenüber, Kasper Hjulmand, musste nach dem dramatischen Ausfall seines Spielmachers Christian Eriksen die komplette Statik seines Teams verändern: Aus dem eigentlich unantastbaren 4-3-3 wurde ein 3-4-3-System, da der 29 Jahre alte Eriksen im zentralen Mittelfeld von keinem anderen Spieler positionsgetreu ersetzt werden konnte – und die neue Formation trug direkt Früchte.

Poulsen traf nach sage und schreibe zwei Minuten für die Dänen – das Stadion explodierte. Nach einem Fehlpass von Denayer verloren die Roten Teufel den Ball an Höjbjerg, der Poulsen bediente und dieser traf im Sechszehner zum 1:0. Ein ganz bitterer Start für die Roten Teufel. Beflügelt von dem Treffer und angepeitscht durch das Publikum machten die Dänen furios weiter. Mehle tankte sich auf links durch und wurde nur von Courtois gestoppt, kurz danach kam Braithwaite per Hacke fast zum zweiten Abschluss. Die Gastgeber legten los wie die Feuerwehr.

<p>In der zehnten Minute wurde für Christian Eriksen applaudiert.</p>
In der zehnten Minute wurde für Christian Eriksen applaudiert. | Foto: belga

In der 10. Minute wurde das Spielgeschehen unterbrochen. Es folgte die angekündigte Aktion: Die Spieler kickten den Ball ins Aus, alle Fans im Stadion hielten gemeinsam für 60 Sekunden mit den Spielern inne und applaudieren für Christian Eriksen. Ein emotionaler Moment, den auch König Philippe live miterlebte. Das Staatsoberhaupt war den Weg nach Kopenhagen angetreten, um die Roten Teufel bei ihrer Mission Achtelfinale zu unterstützen.

Der royale Support nutzte in den ersten 45 Minuten allerdings nichts. Die Dänen hielten die Belgier mächtig auf Trab und boten ihnen kaum Platz zum Entfalten. Besonders im letzten Drittel häuften sich in den Reihen der Roten Teufel die Fehlpässe. Die Dänen ließen ihrerseits den Ball stark laufen und gewannen quasi jeden Zweikampf im Mittelfeld. Die Führung zur Halbzeit ging vollkommen in Ordnung.

<p>War am Donnerstagabend in Kopenhagen zu Gast: König Philippe.</p>
War am Donnerstagabend in Kopenhagen zu Gast: König Philippe. | Foto: belga

In der zweiten Halbzeit machten die Dänen zunächst da weiter, wo sie vor dem Gang in die Kabine aufgehört haben: Sie spielten munter auf das Gehäuse von Courtois. Doch plötzlich zündete der Motor der Roten Teufel: Lukaku setzte sich auf rechts durch und bediente den eingewechselten De Bruyne (kam für Mertens) im Strafraum. Der Manchester-City-Star war nach einer Körpertäuschung durch und fand Thorgan Hazard in der Mitte. Der BVB-Profi schob in der 55. Minute völlig ungedeckt zum 1:1 ein.

<p>Traf zum 2:1 für Belgien: Kevin De Bruyne.</p>
Traf zum 2:1 für Belgien: Kevin De Bruyne. | Foto: belga

Der Treffer brachte Pfeffer in die Partie. Aus einem Spiel auf ein Tor entwickelte sich auf einmal ein offener Schlagabtausch – auch dank neuer Kräfte auf dem Feld: Roberto Martinez beorderte Eden Hazard und Axel Witsel für Carrasco und Dendoncker in die Partie. Und die Wechsel machten sich bezahlt. Die Roten Teufel wirkten deutlich stabiler und konnten den Dänen Paroli bieten – und nicht nur das: In der 70. Spielminunte ließen Lukaku & Co. ihre Muskeln spielen und zauberten die Führung herbei. Nach toller Kombination schloß De Bruyne nach einem Zuspiel direkt mit links ab und traf mitten ins Herz der Dänen. Doch der ManCity-Profi verzichtet auf großen Jubel – eine starke Geste.

In den letzten 20 Minunten warfen die Dänen noch einmal alles in die Waagschale und konnten sich dadurch die eine oder andere Torraumszene erkämpfen. Unter anderem setzte Braithwaite vier Minunten vor dem Ende einen Kopfball an die Latte. Unter dem Strich hielt die Defensive der Belgier den Angriffen der Dänen aber Stand. Am Ende konnten die Belgier die knappe 2:1-Führung über die Zeit retten.

Durch den Triumph in Kopenhagen stehen die Roten Teufel schon vor dem letzen Vorrundenspiel gegen Finnland (21. Juni, 21 Uhr) praktisch sicher im Achtelfinale.

Namen · Fakten:

Dänemark: Schmeichel - Christensen, Kjaer, Vestergaard (Olsen, 84.) - Wass (Larsen, 62.), Höjbjerg, Delaney (Jensen, 72.), Maehle - Braithwaite, Poulsen (Nørgaard, 62.), Damsgaard (Cornelius, 72.)

Belgien: Courtois - Alderweireld, Denayer, Vertonghen - Meunier, Tielemans, Dendoncker (Witsel, 58.), T. Hazard (Vermaelen, 90.) - Mertens (De Bruyne, 45,), Carrasco (E. Hazard, 58.), Lukaku

Tore: Poulsen (2.; 1:0), T. Hazard (55.; 1:1), De Bruyne (70.; 1:2)

Gelbe Karte: Wass, Damsgaard, Jensen, T. Hazard

Zuschauer: 25.000

Schiedsrichter: Björn Kuipers (Niederlande)

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