Sorge wegen neuen Flaggenmarschs in Jerusalem

<p>Palästinenser versammeln sich während eines Protests vor dem Damaskus-Tor auf dem Gelände der Al-Aksa-Moschee.</p>
Palästinenser versammeln sich während eines Protests vor dem Damaskus-Tor auf dem Gelände der Al-Aksa-Moschee. | Foto: dpa

Der Marsch, der von Palästinensern als sehr provokativ angesehen wird, führt auch durchs muslimische Viertel der Altstadt. Die beiden größten Palästinenserorganisationen Fatah und Hamas riefen zu einem „Tag des Zorns“ auf.

Der jüngste Marsch anlässlich des sogenannten Jerusalem-Tags war am 10. Mai wegen Raketenangriffen der im Gazastreifen herrschenden Hamas abgebrochen worden. Hamas nannte den Angriff auf Jerusalem eine Reaktion auf Israels Vorgehen auf dem Tempelberg und in dem Viertel Scheich Dscharrah. Die von EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestufte islamistische Gruppierung hatte im Fall neuer „Verstöße“ Israels mit neuen Angriffen gedroht.

Bei der jüngsten Eskalation der Gewalt zwischen Israel und militanten Palästinenserorganisationen waren im Mai im Gazastreifen 255 Menschen getötet worden und in Israel 13 Menschen. Israel hatte den arabisch geprägten Ostteil Jerusalems 1967 erobert. Die Palästinenser sehen ihn als künftige Hauptstadt, Israel beansprucht dagegen ganz Jerusalem als Hauptstadt.

Zunächst war der neue Flaggenmarsch für vergangenen Donnerstag geplant. Angesichts der explosiven Lage wurde er dann jedoch bis nach Vereidigung der neuen Regierung verschoben. Der neue Ministerpräsident Naftali Bennett stellte am Montag sein Kabinett vor. Mit nur einer Stimme Vorsprung war die neue Regierung am Sonntagabend im Parlament bestätigt worden. Dies bedeutet das vorläufige Ende der Ära des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, der seit 2009 durchgehend im Amt war. (dpa/calü)

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