Der (EU)-Gipfel der Heuchelei und Nollets Nonchalance

Kommentar

Von Oswald Schröder

Lesedauer: 2 min

Wenn man sich manche Diskussion auf dem sogenannten EU-Gipfel auf der Zunge zergehen lässt, befällt einen der Eindruck, dass die Höhenluft des Gipfels bei den Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Mitgliedstaaten Halluzinationen hervorruft. Da ist z.B. die Rede davon, Produktion und Lieferung von Impfstoffen zu beschleunigen. Die liegen aber – zum Glück, muss man sagen – in Händen der Pharmaunternehmen und nicht der EU. Sonst sähe es noch düsterer aus, als es eh schon ist. Statt den Finger in die eigenen Wunden zu legen, zeigt man lieber damit auf andere.

<p>Der Gipfel der Unverschämtheit - 11 Millionen Belgiern Wasser verordnen und selbst, in Corona-Zeiten, Wein genießen: Jean-Marc Nollet (l.)</p>
Der Gipfel der Unverschämtheit - 11 Millionen Belgiern Wasser verordnen und selbst, in Corona-Zeiten, Wein genießen: Jean-Marc Nollet (l.)

Schaut man sich ein Diagramm mit den bisherigen Impfungen im Vergleich zu den Lieferungen an, stellt man fest, dass die beiden Linien sich auseinander entwickeln.

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Kommentare

  • Von Carl Schumacher - Freitag 26 Februar 2021, 10:11

    Herr Schröder, es sei mir erlaubt einen Satzteil aus Ihrem ansonsten guten Kommentar zu entnehmen: „…deren Verwaltungen – einmal davon abgesehen, dass man sie kaputtgespart hat –…“

    Ist das so? Hat man die Verwaltungen kaputtgespart? Da Gleiche wird ja auch immer vom Gesundheitsweisen behauptet. Ist es nicht so, dass wir in Belgien pro Einwohner mehr Geld für Gesundheit und Verwaltung ausgeben als in so manchen Nachbarländern? Noch immer, obwohl wir da schon, auch das ist Wahrheit, vieles eingespart haben?

    Manche Behauptungen bürgern sich nach einiger Zeit ganz einfach ein und werden nicht mehr hinterfragt. Das GE hat bestimmt die Möglichkeiten, in einem gut recherchierten Artikel, so manche Fakten aufzuzeigen und manches richtig zu stellen. So eine Art Faktenscheck.

  • Von Oswald Schröder - Freitag 26 Februar 2021, 14:52

    Sehr geehrter Herr Schumacher, es stimmt absolut, dass viel Geld in die belgischen Verwaltungen fließt. Allerdings war meine Bemerkung zum Kaputtsparen nicht auf Belgien gemünzt. Leider - und da gebe ich Ihnen Recht - geht das nicht eindeutig aus meinem Text hervor.

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