Nächste Schalker Pleite – Gladbach beim 4:1 trotz Rotation zu stark

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Patrick Herrmann und Benito Raman (r.) kämpfen um den Ball. | Foto: Marius Becker/dpa

Bis zur historischen Bundesliga-Negativmarke von Tasmania Berlin aus der Saison 1965/1966 fehlen nun nur noch sechs weitere Spiele ohne Sieg.

Florian Neuhaus (15. Minute), Oscar Wendt (36.), Marcus Thuram (52.) und Hannes Wolf (80.) besiegelten für den Champions-League-Teilnehmer vom Niederrhein den 30. Bundesliga-Heimsieg gegen die Königsblauen. Nur gegen Werder Bremen gelangen der Borussia ebenso viele Siege daheim. Das erste Bundesliga-Tor des Belgiers Benito Raman (20.) seit fast einem Jahr war zu wenig für die nur zu Beginn engagierten Schalker, die nach der Pause keine Chance mehr hatten.

Durch die erneute Niederlage bleibt das Traditionsteam aus Gelsenkirchen auch nach neun Spieltagen Letzter mit nur drei Punkten. Gladbach hingegen ist auch trotz des Verzichts von Trainer Marco Rose auf gleich vier Führungsspieler in der Startelf wettbewerbsübergreifend im neunten Heimspiel in Serie ungeschlagen und hält mit 15 Zählern als Siebter den Kontakt zur Spitzengruppe.

Zumindest kämpferisch hielten die geplagten Schalker zunächst mit. Nach dem 0:2 gegen Wolfsburg am vergangenen Wochenende hatte es in Gelsenkirchen ordentlich gekracht. Neben Kaderplaner Michael Reschke musste auch Stürmer-Oldie Vedad Ibisevic gehen. Zudem wurden Amine Harit und Nabil Bentaleb zum wiederholten Male suspendiert.

„Es war keine schöne Woche und es waren sicher auch keine angenehmen Gespräche“, sagte der ebenfalls in der Kritik stehende Sportvorstand Jochen Schneider vor dem Spiel bei Sky. Trainer Baum versuchte es noch mit mehr Spielerwechseln und brachte unter anderen überraschend den 19 Jahre alten Matthew Hoppe aus dem Regionalliga-Team, für das der US-Amerikaner in 15 Einsätzen allerdings erst ein Tor geschossen hat.

„Entscheidend ist, dass elf Kämpfer auf dem Platz stehen“, sagte Baum zu seinen Personal-Entscheidungen. Engagiert war sein Team in der Tat, spielerisch aber klar unterlegen, obwohl Gladbach auch in einer völlig ungewohnten Formation spielte. Trainer Rose hatte vor dem wichtigen Champions-League-Spiel am Dienstag gegen Inter Mailand zunächst Kapitän Lars Stindl, Weltmeister Christoph Kramer, Stefan Lainer und Nico Elvedi geschont.

Das machte sich aber erst nach der Führung von Neuhaus bemerkbar, die Denis Zakaria bei seinem Startelf-Comeback nach monatelanger Verletzungspause mit einem starken Ballgewinn eingeleitet hatte. Danach wurde das Gladbacher Spiel auf einmal ungenau. Vor dem Ausgleich leistete sich Frankreichs Nationalspieler Thuram einen katastrophalen Abspielfehler.

Einige Minuten lang drohte das Spiel zu kippen, ehe Neuhaus bei einem schnellen Vorstoß Wendt die erneute Führung auflegte. Danach wurde das Gladbacher Spiel wieder ruhiger und es häuften sich weitere Möglichkeiten. Zunächst scheiterte Thuram noch per Kopf an der Latte (39.). Nach dem Wechsel sorgte der 23-Jährige mit seinem zweiten Saisontor dann für die Vorentscheidung. Insgesamt blieb Thuram dennoch unglücklich. Das sichere 4:1 vergab er leichtfertig (64.), das besorgte wenig später dann Hannes Wolf.

Da Gladbach das Spiel nun aber klar dominierte, blieb es beim gewohnten Bild und dem beispiellosen Absturz der Schalker seit dem bislang letzten Bundesligasieg im Januar, als gegen Gladbach noch als Tabellenfünfter ein 2:0 glückte. Anschließend ging es rapide bergab. (dpa/mv)

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