„Du mit deiner Bumm-Bumm-Musik“

<p>Bürger Lars Dietrich schauspielert, moderiert und rappt.</p>
Bürger Lars Dietrich schauspielert, moderiert und rappt. | Foto: Chris Gonz/Universal Music/dpa

Als Kind kam Bürger Lars Dietrich zum Breakdance und dann zum Rappen. Heute macht der Berliner selbst Rapmusik für Kinder. Im Interview mit den dpa-Kindernachrichten spricht er über seine Anfänge und gibt Rap-Tipps.


Wann hast du das erste Mal vom Hip-Hop gehört?


1983 gab es eine Fernsehsendung namens "Na sowas". In der Sendung war auch ein kleiner Junge in meinem Alter, der tanzte wie ein Roboter, und seine Begleiter konnten sich sogar auf dem Kopf drehen.

Das wollte ich auch können. Fortan übte ich oft stundenlang vor dem Spiegel die Tanz-Bewegungen. Auch die Musik, zu denen sie tanzten, klang völlig anders als alles was wir sonst hörten. Das war meine erste Begegnung mit Rapmusik.


Wie hast du dann selbst mit dem Rappen angefangen?


Ich hatte keine Möglichkeiten, selbst viel Musik zu machen. Ich habe mir Musikstücke ohne Gesang rausgesucht und im Takt dazu gereimt - mit eigenen Texten. Mein Name ist Lars und ich komme vom Mars. Ich esse gerne Gras und das macht mir Spaß. Ich lag stundenlang auf meinem Bett und reimte vor mich hin. Im Laufe der Zeit wurden die Texte immer ausgefallener. Und ich habe mir immer mehr Musik gesucht, zu der ich rappen konnte. So entstand daraus eine echte Leidenschaft.


Heute machst du Rapmusik für Kinder. Warum?


Im Prinzip besteht Rapmusik aus Reimen und Rhythmus. Beides fasziniert uns schon ganz früh in der Kindheit. "Ich und Du, Müllers Kuh, Müllers Esel das bist Du": Solche Abzählreime kann man super rappen. Rapmusik wird uns quasi in die Wiege gelegt. Ich glaube, man muss sich nur trauen, nicht nur zu reimen, sondern das Ganze eben mal zu rappen. Vielleicht kann man auch mal ein bisschen dazu trommeln, auf Töpfen oder dem Boden.


Was macht für dich einen guten Rapsong für Kinder aus?


Er muss in erster Linie Spaß machen. Die Musik muss einen guten Bass haben und funky genug sein, um sich dazu zu bewegen. Und der Text darf ruhig verrückt sein, randvoll mit Wortspielereien und zugleich eine Botschaft haben. Wenn ich einen Song schreibe, versuche ich Kinder und Eltern gleichermaßen anzusprechen. Zum Beispiel rappe ich auf meinem neuen Album „Menschenskind“ darüber, dass die Eltern auch mal klein waren und das aber oft vergessen oder dass es auch genug Situationen gibt, in denen die Großen furchtbar peinlich sind.


Hast du deinen Kindern auch viel Rapmusik vorgespielt?


Ich mag auch andere Musikstile als nur Rap. Deshalb habe ich meinen Kindern neben Rap auch immer viele Klassiker aus meiner Kindheit vorgespielt. Heute sind alle drei sehr musikbegeistert. Sie hören auch noch meine Songs sehr gerne und sind für mich wichtige Testhörer. Gleichzeitig beginnen meine Kinder auch Rapmusik zu hören, die ich nicht mag - zum Beispiel, weil mir die Sprache zu hart ist oder ich die Themen nicht gut finde. Aber das ist ganz normal.

Auch mein Vater hat immer zu mir gesagt: "Du mit deiner Bumm-Bumm-Musik".

(dpa)

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment