Albert II. und Paola haben Delphine getroffen

<p>Königin Paola und König Albert II. haben am Sonntag Prinzessin Delphine im Schloss Belvedere getroffen.</p>
Königin Paola und König Albert II. haben am Sonntag Prinzessin Delphine im Schloss Belvedere getroffen. | Foto: Königlicher Palast Brüssel

Seit Anfang Oktober ist Delphine Boël offiziell Prinzessin von Belgien und darf sich „Ihre Königliche Hoheit“ nennen. Dies hatte der Appellationshof entschieden. Demnach darf sie den Familiennamen ihres leiblichen Vaters, König Albert II., tragen und damit als „Delphine von Sachsen-Coburg“ auftreten. Nachdem bereits König Philippe seine Halbschwester am 9. Oktober im Schloss Laeken empfangen hatte, erfolgte nun – mit dem Aufeinandertreffen von Vater und Tochter – der nächste Schritt hin zu einer Normalisierung des royalen Familienverhältnisses. Von einer „herzlichen Begegnung“ war Anfang des Monats in einer gemeinsamen Stellungnahme die Rede gewesen. „Diese Bindung wird sich in einem familiären Umfeld weiter entwickeln“, hieß es weiter. König Philippes ausgestreckte Hand in Richtung des neuen Familienmitglieds war in der Inlandspresse allgemein positiv aufgenommen worden. Außerdem war die Kommunikation allenthalben als Hinweis an seinen Vater verstanden worden, nach Jahren des Abstreitens seiner Vaterschaft nun endlich an einer öffentlichen Aufarbeitung mitzuwirken.

Palast spricht von „Zeit des Vergebens, der Heilung und der Versöhnung“.

Dazu ist es nun gekommen. In einer offiziellen Mitteilung des Königspalastes vom Dienstag, die von den drei Beteiligten, Albert II., Paola und Prinzessin Delphine, unterschrieben ist, heißt es im Wortlaut: „An diesem Sonntag, dem 25. Oktober, wurde ein neues Kapitel aufgeschlagen, voller Emotionen, Beschwichtigung, Verständnis und auch Hoffnung. Unser Treffen fand im Schloss Belvédère statt. Ein Treffen, bei dem jeder von uns in Ruhe und mit Einfühlungsvermögen seine Gefühle und Erfahrungen zum Ausdruck bringen konnte. Nach dem Tumult, den Wunden und dem Leiden kommt die Zeit des Vergebens, der Heilung und der Versöhnung. Dies ist der geduldige und manchmal schwierige Weg, den wir gemeinsam und entschlossen beschreiten werden. Diese ersten Schritte ebnen den Weg, den wir nun friedlich fortsetzen können“.

Rückblick: Im Jahr 1999 war erstmals von mehreren Inlandsmedien über Delphine als uneheliche Tochter Alberts II. berichtet worden. Delphine selbst hatte später erklärt, dass sie aus einer Liaison ihre Mutter, Sybille de Selys Longchamps, und König Albert II. hervorgegangen sei. Die Affäre soll sich über die Jahre zwischen 1966 und 1984 gezogen haben. Am 1. Oktober 2020 entschied schließlich der Brüsseler Appellationshof, nach Jahren juristischer Auseinandersetzungen, dass Delphine Boël tatsächlich die legitime Tochter von König Albert II. ist. Seit Sonntag ist die Prinzessin nun endgültig im Kreise der königlichen Familie angekommen. (belga/ab/svm)

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