Coronavirus in Belgien: Die Fälle nehmen weiter rapide zu

Das geht aus den aktuellsten Fallzahlen von Sciensano, dem Institut für Volksgesundheit, hervor, die am Sonntag veröffentlicht wurden. Seit Beginn der Coronakrise haben sich nach Sciensano-Angaben in Belgien mindestens 156.931 Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, liegt nach Sciensano-Schätzungen aktuell bei 1,41. Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel mehr als einen weiteren Menschen mit dem unsichtbaren Feind ansteckt. Die kumulative Inzidenz der letzten 14 Tage lag belgienweit bei 349,2 Fällen pro 100.000 Einwohner. Besonders betroffen von dem Virus ist aktuell die Altersgruppe 20 - 29 Jahre.

Brüssel verzeichnet mit durchschnittlich 689 Neuinfektionen pro Tag nach wie vor die höchste Ansteckungsrate. Aber auch in den Provinzen Wallonisch-Brabant (551), Lüttich (514) und Namur (459) nehmen die Ansteckungen zu.

Aber nicht nur bei den Infektionen lässt sich mit Blick auf die letzten Tage eine Zunahme beobachten. Auch die Anzahl Menschen, die aufgrund einer Ansteckung mit dem Virus in einem hiesigen Krankenhaus untergebracht werden mussten, hat sich erhöht. In dem Zeitraum zwischen dem 4. bis 10. Oktober wurden pro Tag durchschnittlich 119,3 Covid-19-Patienten in ein Hospital eingeliefert. Im Vergleich zur Vorwoche ist das ein Anstieg von 67 Prozent.

Sciensano teilte außerdem mit, dass am Samstag 1.257 Menschen, die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, in hiesigen Krankenhäusern behandelt werden mussten. Von den 1.257 Personen lagen 226 (+ 22%) auf einer Intensivstation – 98 davon mussten künstlich beatmet werden.

Laut Angaben von Sciensano wurden seit dem Ausbruch der Pandemie über 3,6 Millionen Coronatests durchgeführt. In dem Zeitraum 1. Oktober bis 7. Oktober wurden derweil 260.825 Tests durchgeführt, wovon 9 Prozent positiv waren.

Hausärzte in Brüssel haben derweil Alarm geschlagen. Ihren Angaben zufolge werden sie überrannt von Menschen, die sich auf das Coronavirus testen lassen wollen, obwohl sie gar keine Symptome haben. Die Hausärzte fordern daher mehr Testzentren für solche Anfragen.

Was die Anzahl der Corona-Toten im Land betrifft, schnellen die Fallzahlen deutlich in die Höhe. Zwischen dem 1. bis 7. Oktober sind an den Folgen des Coronavirus laut den offiziellen Angaben im Durchschnitt 15 Menschen gestorben – das ist ein Anstieg von 96 Prozent. Landesweit wurden bis dato 10.175 Corona-Tote verzeichnet. (belga/calü)