Screeningzentrum des CHU Lüttich wird überrannt

<p>Hier herrschte am Mittwoch noch großer Andrang: Das Testgelände des CHU in Lüttich.</p>
Hier herrschte am Mittwoch noch großer Andrang: Das Testgelände des CHU in Lüttich. | Archivfoto: belga

Am Mittwoch wurden im Vergleich zu den anderen Tagen 200 zusätzliche Personen am CHU in Lüttich vorstellig, um sich testen zu lassen, erklärte CHU-Pressesprecher Louis Maraite. Dieser Zustrom von Menschen verursachte einen großen Verkehrsstau. Zeitweise seien in der Nähe des Krankenhauses Autoschlangen von acht Kilometer Länge sichtbar gewesen, so Louis Maraite.

Das CHU von Lüttich hatte daher beschlossen, seine Arbeitsweise zu ändern. Am Donnerstag und Freitag können nur Personen untersucht werden, die im Lütticher Krankenhaus operiert werden müssen. Das haben aber viele Menschen nicht gewusst, als sie am Donnerstagmorgen die „Citadelle“ im Norden der „Cité ardente“ aufsuchten. Und zwar bevor das mobile Testzentrum um 7.30 Uhr öffnete. Wie die RTBF berichtet, wurde nur acht Minuten später wurde die Entscheidung getroffen, sie vorübergehend zu schließen. Antoine Gruselin, Sprecher des Citadelle-Krankenhauses, erklärte: „Das Problem ist, dass dies nicht der erste Tag ist, an dem dies passiert ist. Die Leute kommen schon um 5 Uhr morgens, weil sie ängstlich sind und weil es ein massives Screening gibt, von der Föderalregierung gefordert. Doch die Behörden lassen die Mittel vermissen, sodass wir in einer völlig lächerlichen Situation sind – mit Teams, die verzweifelt sind, weil wir nicht einmal öffnen können, und dann wir schließen bereits.“

Dabei handelte es sich um eine vorübergehende Schließung, wie Gruselin betont: „Letztlich ist die Mobilität das größte Problem, nicht die Tests. Wir werden es also in Abschnitten von etwa 100 Autos machen und dann für 45 Minuten schließen. Das ist die Zeit, die wir brauchen, um den Stau abzubauen, und dann nehmen wir 100 Autos wieder mit, wohlwissend, dass wir hier maximal 600 bis 700 Tests durchführen können.“ Später am Morgen entspannte sich die Situation wieder, wenngleich man forderte, die Screening-Prozedur in Lüttich auf neue Beine zu stellen. (belga/mv)

Kommentare

  • „Doch die Behörden lassen die Mittel vermissen, sodass wir in einer völlig lächerlichen Situation sind.“
    Wenn die politischen Entscheidungsträger nicht aufpassen, wird unser ganzes politisches System ins völlig „Lächerliche“ abdriften. Und wenn dann noch die von der Coronalert-App Verängstigten in die Schlangen vor PCR-Teststellen drängen, wird hoffentlich auch dem letzten Politiker dämmern, dass der „Anti-Corona-Kampf“ völlig aus dem Ruder läuft. Und nein, es ist nicht das Virus, das den Takt vorgibt, sondern es sind die Politiker, die nicht bloß jeden Respekt vor den bürgerlichen Grundrechten, sondern auch jegliches Gespür für Verhältnismäßigkeit verloren haben.

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