Das quälende Bangen um die Tokio-Spiele

<p>Die Olympischen Spiele sollen vom 23. Juli bis zum 8. August 2021 in Tokio stattfinden.</p>
Die Olympischen Spiele sollen vom 23. Juli bis zum 8. August 2021 in Tokio stattfinden. | Foto: dpa

Für die Athleten ist es ein quälendes Bangen um und ermüdendes Warten auf die Olympischen Spiele 2021 in Tokio. Ihnen fällt es schwer, so weit in die Zukunft zu planen, zumal sie fast täglich mit neuen Nachrichten konfrontiert werden, die Olympia unwahrscheinlicher erscheinen lassen.

Nach dem nervenzehrenden Hin und Her bis zur Verlegung der Tokio-Spiele wegen der Coronavirus-Pandemie auf Sommer nächsten Jahres werden Athleten nun mit monatelanger Ungewissheit leben müssen, ob die Spiele der XXXII. Olympiade zu retten sind. Das ist nicht zuletzt auch eine Herausforderung für die Spitzenverbände und die NOKS, wie das Belgische Olympische und Interföderale Komitee (BOIK). Dort muss man sich gleichermaßen diskret wie verantwortungsvoll mit alternativen Szenarien beschäftigen.

Dabei tickt die Uhr. Es bleibt zwar noch gut ein Jahr, aber dennoch. Während man sich in den meisten europäischen Ländern wieder freier bewegen kann, steigt die Zahl der Infizierten weltweit weiter - so auch in den USA, der Sportmacht.

Immer wahrscheinlicher werden – wenn überhaupt – reduzierte Tokio-Spiele. Konkret bedeutet dies spärlich besetzte Stadien und Sportstätten oder ein olympisches Dorf, in dem die sonst übliche Völkerverständigung wegen der Distanz auf der Strecke bleiben könnte.

Die japanischen Organisatoren kündigten bisher nur an, die auf den 23. Juli bis 8. August 2021 verschobenen Spiele simpler als ursprünglich geplant zu veranstalten und die Kosten zu minimieren. Bisher wird spekuliert, dass die Verlegung zusätzlich bis zu sechs Milliarden Dollar kosten könnte. Immerhin haben die Olympia-Macher von rund 80 Prozent der Betreiber der Austragungsstätten das Einverständnis, sie im nächsten Jahr nutzen zu können. Schwierig gestalten sich dagegen die Gespräche mit den Investoren für die Wohnflächen, die für das olympische Dorf vorgesehen sind.

Auf der ersten virtuellen Session des Internationalen Olympischen Komitees am Freitag soll der leicht modifizierte Wettkampfkalender vorgelegt werden. Wird IOC-Präsident Thomas Bach aber auch mehr Einblick ins Krisenmanagement und in alternative Planungen geben? Vor allem die 11.000 Athleten fordern, mehr über elementare Überlegungen zu den Tokio-Spielen informiert und auch zurate gezogen zu werden.

Dass die Sommerspiele 2021 ganz andere werden als jemals zuvor, ist abzusehen. Die Japaner sind dennoch davon überzeugt, dass ihnen mehr als erwartet gelingen wird. Man sei entschlossen, mit den verlegten Olympischen Spielen einen „sogar noch größeren Wert für die Gesellschaft“ im kommenden Jahr zu liefern, hieß es.

Diesen Ankündigung ließ man am Dienstag Taten folgen: Japan erwägt eine Lockerung des Einreiseverbots bei Athleten und Funktionäre für die Olympischen Spiele. Die Regierung wolle eine Erleichterung der Reisebeschränkungen für ausländische Athleten und Olympia-Funktionäre in Erwägung ziehen, sagte Japans Olympia-Ministerin Seiko Hashimoto am Dienstag laut der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo. Die Regierung halte es für nötig, ein System zu schaffen, das es Athleten und beteiligten Parteien erlaube, nach Japan einzureisen, auch wenn die Corona-Lage Japan davon abhalten sollte, das für bestimmte Länder und Regionen bestehende Einreiseverbot aufzuheben, zitierte die Agentur informierte Kreise. (dpa/jph)

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment