Politik und SNCB erzielen Einigung: Jedem Belgier stehen zwölf Gratis-Fahrkarten zur Verfügung

<p>Politik und SNCB erzielen Einigung: Jedem Belgier stehen zwölf Gratis-Fahrkarten zur Verfügung</p>
Illustrationsbild: belga

Ziel der Aktion „Tournée Nationale“ ist es, den Inlandstourismus, der infolge der Corona-Pandemie für knapp drei Monate vollkommen zum Erliegen kam, wieder anzukurbeln.

Wer in den Genuss der zwölf Gartis-Fahrkarten kommen will, muss diese online über ein Webformular beantragen. Die Freifahrten sind ab dem Tag des Erhaltes sechs Monate gültig. Kleiner Knackpunkt: Pro Monat können maximal zwei Fahrten absolviert werden. Dadurch soll eine Überbelastung der Züge verhindert bzw. die Verteilung der Passagierströme reguliert werden. Die Corona-Freifahrtkarten sind darüber hinaus personalisiert und können von dem Antragsteller genutzt werden. Eine Weitergabe ist damit nicht möglich.

Die ersten Fahrten sollen spätestens 15 Tage nach der Antragsstellung übermittelt werden. Ab dem 17. August kann jeder Belgier die Gartis-Fahrkarten im Netz beantragen.

Die kostenfreien Zugreisen hatten in den letzten Tagen ordentlich Staub aufgewirbelt – vor allem bei der SNCB. Denn der „Superkern“ – also den wichtigsten Ministern und den Vorsitzenden der zehn Parteien, die die aktuelle Sonderregierung stützen – hatte die Maßnahme ohne große Rücksprache mit der Eisenbahngesellschaft um Chefin Sophie Dutordoir beschlossen.

Nach einigen Klärungsgesprächen konnten beide Seiten am Freitag aber schlussendlich eine Einigung finden. Ganz zur Freude von Kim Buyst. „Mit der ‚Tournée Nationale‘ tragen wir unter anderem dazu dabei, zusätzliche Staus zu vermeiden und den Inlandstourismus zu fördern“, gab die Groen-Abgeordnete zu verstehen. Tomas Roggeman steht der ganzen Aktion dagegen ziemlich kritisch gegenüber. „Das ist pure Geldverschwendung“, sagte der N-VA-Politiker.

In Sachen Finanzen hatte die Wirtschaftszeitung „De Tijd“ in der vergangenen Woche berichtet, dass sich der Einnahmeverlust infolge der Gratis-Aktion für das Staatsunternehmen auf mindestens 100 Millionen Euro belaufen würde, wenn zwei Millionen Belgier solche Reisen beantragen würden. (belga/calü)

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