José Happart zu acht Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt

Happart, einst PS-Spitzenpolitiker und Minister in der Wallonischen Region, wurde der Korruption und der unbefugten Einflussnahme für schuldig befunden. Drei weitere Angeklagte wurden zu einer sechsmonatigen Haftstrafe verurteilt, die zum Teil zur Bewährung ausgesetzt wurde.

José Happart wurde strafrechtlich verfolgt, weil er als Vorsitzender des Verwaltungsrates des Lütticher Flughafens angeblich Bauunternehmer begünstigt hatte, um das Haus einer Freundin zu einem niedrigen Preis zu bauen. Er bestritt die Vorwürfe, musste aber dennoch zusammen mit der Freundin, einem Bauunternehmer und einem vierten Angeklagten vor Gericht erscheinen.

Das Strafgericht sprach Happart von der Fälschung und von zwei Korruptionshandlungen frei, verurteilte ihn jedoch wegen anderer Korruptionshandlungen und unzulässiger Beeinflussung.

Die Freundin wurde zu einer sechsmonatigen Haftstrafe mit Bewährung und einer Geldstrafe von 2.200 Euro verurteilt, von denen die Hälfte zur Bewährung ausgesetzt wurde. Außerdem werden 22.000 Euro beschlagnahmt. Der Auftragnehmer, ein Freund von Happart, wurde zu einer sechsmonatigen Haftstrafe (ohne Bewährung) und einer Geldstrafe von 2.200 Euro verurteilt. Seine Firma muss eine Strafe von 16.500 Euro zahlen. Der vierte Angeklagte wurde zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten und zu einer Geldstrafe von 1.100 Euro (beides auf Bewährung) verurteilt. Die vier Angeklagten zahlen zusammen 95.000 Euro an Prozesskosten. „Wir werden sehen, ob wir gegen diese Entscheidung Berufung einlegen können“, sagte Philippe Zevenne, Happarts Anwalt. (belga)