Covid-19: Freiheit und Sicherheit

Was ist uns in den letzten Wochen nicht alles um die Ohren geschlagen worden: Pressekonferenzen, in denen Schreckensszenarien entworfen wurden, Stellungnahmen, die Zwangsmaßnahmen als „alternativlos“ verkauften, wolle man nicht die Menschheit der Ausrottung preisgeben. Ich kann die Spezialisten-Dogmatiker nicht mehr sehen, ich kann die Angstmacher, die „Unheilspropheten“ nicht mehr hören.

Mehr als Covid-19 macht mir Angst, wie leicht es einer Regierung fällt, uns Bürger zu entmündigen, uns in den Zustand von Untertanen, von gehorsamen Befehlsempfängern zu degradieren, uns die Fähigkeit abzusprechen, kraft unserer eigenen Vernunft, uns ein Bild zu machen und auf die Gefahren einer weltweiten Seuche zu reagieren. Wütend macht es mich, dass wir Bürger ohne Widerstand bereit sind, unsere Freiheit mittels polizeistaatlicher Maßnahmen einschränken zu lassen.

Fassungslos bin ich, dass Wissenschaftler sich wie Allwissende aufführen, mit Zahlen jonglieren, deren Grundlage sie z. T. selbst relativieren, und dennoch aus unsicheren Angaben Schlussfolgerungen ziehen, die nicht hinterfragt werden – auch nicht durch die Presse. Wie lange soll das denn wohl weiter gehen? Was fällt den Politikern wohl noch ein, wenn die mit Sicherheit kommende nächste Pandemie da ist? Wird man dann die „Schutzbedürftigen“ in Hochsicherheitslagern aufbewahren? Ich jedenfalls ziehe eine Gesellschaft freier, selbstverantwortlicher Bürger einer polizeilichen Überwachungsgesellschaft vor. Bei einer Güterabwägung ist mir das Stück Freiheit, das wir bisher genießen durften, lieber als die unsichere „Sicherheit“, die uns vorgegaukelt wird.

Kommentare

  • Herr Dries, Sie haben nun ihrem Unmut Luft gemacht... Gut so. Es sind schwierige Zeiten, jeder muss einmal "Dampf ablassen". Jedoch bringen uns weder der aggressive Tonfall noch die maßlosen Übertreibungen, noch der Rundumschlag sonderlich weiter. Was sind ihre Vorschläge zur Bewältigung der Krise, wenn denn doch alles so "unfassbar" falsch gemacht wurde?

    Sie sprechen von Vernunft, jedoch ist ihr Leserbrief ein einziges Bauchgefühl-Pamphlet, enthält es doch kein einziges fundiertes Argument, warum die Dinge nicht so laufen sollten beziehungsweise wie genau Sie denn ihrer Ansicht nach laufen sollten. Eine Aneinanderreihung von reißerischen Schlagwörtern ergibt noch keine stimmige Argumentation.

    Tun Sie doch mal "Butter bei de Fische" und sagen sie uns:
    - Welche "Schreckenszenarien" Sie meinen
    - Wer von "Ausrottung der Menschheit" gesprochen hat
    - Worauf Sie ihr Urteil basieren, dass es der Regierung "leicht fällt", Maßnahmen zu treffen
    - Ob Sie den Unterschied zwischen "Untertan" und "souveränes Volk" kennen
    - Wer sich als "Allwissender" aufgeführt hat
    - Was daran falsch ist, die Grundlage von Zahlen zu relativieren
    - Warum Sie denn nicht selbst den Sachstand auf wissenschaftlicher Ebene hinterfragen anstatt in Leserbriefen
    - Ob es nicht eigentlich Sie selbst sind, der "Schreckenszenarien" heraufbeschwört, wenn er von "polizeistaatlichen Maßnahmen" , "Hochsicherheitslagern", "polizeilichen Gesellschaft" spricht?

  • Sie haben vollkommen recht, Herr Dries. Auch mich macht vieles „fassungslos und wütend“ was angeblich im Namen der Gesundheit und Sicherheit mit uns und unserer Demokratie von ahnungslosen und unfähigen Politikern veranstaltet wird.

    Ebenso fassungslos bin ich aber wenn ich die Reaktionen der Menschen lese die dies nicht nur nicht begreifen, sondern auch noch gutheißen und wohl jeden der zur Erholung auf einer Bank sitzt am liebsten in den Kerker werfen würden.

    Desto mehr freut mich ein Brief wie Ihrer oder auch anderer Leser die nicht nur einen gesunden Menschenverstand haben, sondern auch den Mut haben öffentlich für unsere Grundwerte einzustehen und nicht im dummen Kadavergehorsam allen Maßnahmen zustimmen.

  • Nun Herr Hezel, ich will Ihnen gerne ein paar Beispiele geben wie ich es nicht gemacht hätte.
    Ich hätte nicht alles geschlossen und die Frisöre weiterwerkeln lassen und ich hätte auch niemandem verboten sich auf einer Bank auszuruhen oder angeln zu gehen.

    Was Ihre Bemerkung angeht, mich selbst zum Premier wählen zu lassen, so ist das lächerlich. Wenn Sie einen Handwerker anstellen, der aber nur Murks macht, so bezahlen Sie den fürstlich und geben noch ein Trinkgeld und machen dann doch alles selbst? Unsere Gewählten wollten die Macht und das Geld, sie haben beides und haben dafür zu liefern.

  • Herr Schumacher, ihre Fassungslosigkeit und Wut ist verständlich und menschlich, aber wenig zielführend. Die Welt besteht nicht nur aus den gtuen Grundwerte-Verteidigern auf der einen Seite und den bösen "Kadavergehorsamen" auf der anderen Seite - solches Schwarzweizzeichnen führt nur zu mehr Spaltung.
    Beweisen Sie uns doch einfach, dass Sie mehr Ahnung und Fähigkeit haben, als die Politiker, die sie über einen Kamm scheren... Lassen Sie sich zum Premierminister oder Ministerpräsidenten wählen und machen Sie es besser. Oder bringen Sie als Bürger Argumente und Vorschläge, wie es besser gemacht werden kann - ansonsten ist das hier wohl eher nur Gejammere bzw. Meinungsmache auf hohem Niveau.

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