Electrabel setzt Premier Wilmès unter Druck, um Akw-Laufzeit zu verlängern

<p>Das Kernkraftwerk in Tihange.</p>
Das Kernkraftwerk in Tihange. | Foto: Photo News

In einem Schreiben an die Regierungschefin fordert Electrabel eine rasche Lösung, insbesondere mit Blick auf die Laufzeitverlängerung der beiden jüngsten Reaktoren, Doel 4 und Tihange 3, über 2025 hinaus. Laut Gesetz müssen die sieben belgischen Atomreaktoren bis 2025 abgeschaltet werden, aber ohne Ersatzkapazität könnte unserem Land der Strom ausgehen. Die Föderalregierung prüft einen Unterstützungsmechanismus für neue Gaskraftwerke, aber es ist alles andere als sicher, dass sie rechtzeitig fertig wird.

Die Unternehmensleitung von Electrabel bittet gemeinsam mit dem Präsidenten der Muttergesellschaft Engie, Jean-Pierre Clamadieu, um ein Treffen mit der Premierministerin, sobald die Coronakrise unter Kontrolle ist. Electrabel übt damit Druck aus: Wenn die Frage bis Ende des Jahres nicht geklärt ist, sei es nicht mehr möglich, rechtzeitig die notwendigen Investitionen zu tätigen, um die Lebensdauer der Anlagen zu verlängern.

„Schlechtes Timing“, reagierte Wilmès im Rundfunk. „Und wenn sie kein Englisch verstehen: Das ist jetzt wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber zu sprechen, zumal man verlangt, dass vor Ende des Jahres eine Entscheidung getroffen werden muss. Dies mitten in die Coronakrise aufzuwerfen, ist meines Erachtens nicht angemessen“, beklagte die Regierungschefin. (belga)

Kommentare

  • ... genau im richtigen Moment... diese Verb......

  • Jetzt kommen die "Geldraffer" aus ihren Löchern gekrochen... es geht nicht um Strom, es geht um Profit und Rendite. Das liegt doch klar auf der Hand! Electrabel & Co. versuchen im Schatten der Pandemie noch schnell einen "unbemerkten Deal" zu machen. Und das auf dem Rücken der nachfolgenden Generationen... Pfui!

  • Es sollte nicht vergessen werden, dass dieses Unternehmen durch Korruption in Belgien vor einigen Jahren Geld verloren hat. Es war im Verhältnis nicht viel, aber Gutmütigkeit sollten wir Belgier von dem Unternehmen nicht erwarten. Die haben einmal was übersehen und wurden durch Vetternwirtschaft bestohlen, das haben die nicht vergessen und dieses Geld werden die sich 1000x zurückholen.

  • Man braucht kein Hellseher zu sein, um festzustellen, dass bei Abschalten von 6.000 MW in Belgien die Lampen ausgehen. Wenn Frau Wilmes sich unter Druck gesetzt sieht, ist sie für den Job nicht geeignet. Dinge erledigen sich nicht durch Verdrängen.

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