Polizeieinsatz im Gemeinderat: Hartnäckiger Mandatar legt Sitzung lahm

Corona hat weltweit das gesellschaftliche Leben quasi komplett zum Erliegen gebracht. In Weiswampach war es am Donnerstag aber nicht das neuartige Virus, das den Gemeinderat zeitweilig zum Stillstand brachte, sondern ein hartnäckiger Mann.

Wie die Tageszeitung „Luxemburger Wort“ berichtet, musste am Donnerstagabend sogar die Polizei im Sitzungssaal vorstellig werden, um die Gemüter der Mandatare zu beruhigen. Einem Ratsmitglied waren sogar so sehr die Sicherungen durchgebrannt, dass den Ordnungshüter nichts anders übrig blieb, als den Herr in Gewahrsam zu nehmen. Aber was war passiert?

Das Ratsmitglied Vincent Geiben hatte am Donnerstag nach Angaben des „Luxemburger Wort“ die Einbringung mehrerer Zusatzpunkte auf die Tagesordnung beantragt, „in denen dem Schöffenrat einmal mehr mutmaßlich unlauteres Verhalten in Bezug auf diverse Gemeindedossiers vorgeworfen wurde“, notiert die Zeitung.

Mit seinem Anliegen biss Vincent Geiben allerdings auf Granit. Denn seine Bitten wurden in fast allen Punkten von Bürgermeister Henri Rinnen abgeschmettert. „Mal, da es sich bei den Angelegenheiten um laufende juristische Affären handele, mal da der Gemeinderat nicht entscheidungsbefugt sei“.

Das Abschmettern seiner Wünsche brachte den Mandatar so sehr zur Weißglut, dass er trotz Verwarnung keinen geregelten Sitzungsablauf zuließ. Und anstatt schlussendlich die anvisierte Tagesordnung zu akzeptieren, ließ sich Geiben am Ende des Abends lieber von der Polizei aus dem Rathaus abführen.

Nach Angaben des „Luxemburger Wort“ ist die Gemeinde Weiswampach bereits seit Jahren von offenbar unüberbrückbaren politischen Gräben durchzogen. (calü)