Belgien klar für 10.000 Tests pro Tag

<p>Bei einem diagnostischen Corona-Test kommt ein Nasenwischer zum Einsatz.</p>
Bei einem diagnostischen Corona-Test kommt ein Nasenwischer zum Einsatz. | Foto: dpa

Vor zwei Wochen hatte Minister Philippe De Backer (Open VLD), dessen Aufgabe es ist, so viel Material wie möglich zusammenzutragen, um das Coronavirus zu bekämpfen, den Ehrgeiz geäußert, die Testkapazität in unserem Land von 2.000 auf 10.000 pro Tag zu erhöhen. Zur Zeit liegt das tägliche Pensum aber nur bei 4.000 Tests. Das soll nun schnell steigen. Die Kapazität ist vorhanden, jetzt wartet man noch auf die Testsätze (Röhrchen, Schutzmaterial usw.). Am Freitag beschloss die Risikomanagement-Gruppe, 20.000 Tests in Altenheimen in ganz Belgien durchzuführen. Dies sollte ein klareres Bild der Verbreitung des Virus in diesen Einrichtungen vermitteln. Es ist noch unklar, wann die Ergebnisse dieser 20.000 Proben vorliegen werden.

„Vor zwei Wochen war unser Land darauf absolut nicht vorbereitet“, verlautet aus dem Kabinett von De Backer. Aber in kurzer Zeit schlossen sich Pharma- und Biotech-Unternehmen in Belgien zusammen, um Krankenhauslabors und private klinische Labors zu unterstützen. Mit 10.000 Tests pro Tag würde sich Belgien – pro Kopf – in Richtung Deutschland bewegen, das – neben Österreich – als Führungsland in diesem Bereich gilt. Mit dabei sind Pharmaunternehmen wie GSK, UCB und Janssen Pharmaceutica.

Der Klarheit halber: Dies sind keine Bluttests zur Überprüfung der Immunität, sondern zum Nachweis des Virus in einem mit einem Nasenwischer entnommenen Abstrich. Im Test durchlaufen die Proben drei Schritte. Zunächst wird das Virus durch Zerhacken unschädlich gemacht. Anschließend wird das Erbgut isoliert und dann mit der PCR-Technik vermehrt, um zu prüfen, ob der nachgewiesene genetische Code mit dem Virus übereinstimmt.

In der Zwischenzeit laufen in unserem Land Versuche, 3D-Proben zu drucken, und die Universität Lüttich hat einen der Analyseschritte – die Isolierung der viralen DNA – ohne Verwendung herkömmlicher Reagenzien neu erfunden. (gz/belga)

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