„Flussvertrag Weser“ – eine Farce!

Statt neuer Beschilderung bräuchte es zunächst einer Klärung regionaler Zuständigkeiten in Sachen Wasserschutz! Denn das, was sich ab Dolhain in und an den Weser-Böschungen abspielt, spottet jeder Beschreibung! 2018 hatte ich bereits darauf hingewiesen. Bei niedrigem Pegelstand und bevor es im Frühjahr grünt, zeigt sich – insbesondere als Fahrgast der SNCB – die „Kloake Weser“ in Form unzähliger Plastikfetzen, Tüten, Kanistern, Flaschen, Kisten, Getränkedosen und Autoreifen... in Büschen, Bäumen, im Schilf und an Brückenpfeilern!... Die Müllabfuhr wurde mancherorts wohl abgeschafft...?!

Auch nicht besser – die SNCB! Müll in den Gleisbetten soweit das Auge reicht! Schon 2018 schrieb ich: „Ich lade alle Politiker der DG ein, eine kurze Zugfahrt zu machen und dann mal bei ihren Schwesterparteien, als auch bei der SNCB, zu intervenieren!!!“

Preisfrage 1: Welche Partei fühlte sich angesprochen?

Wenn die V.o.G. „Flussvertrag Weser“ mit Anrainergemeinden ein Aktionsprogramm zum Schutz und zur Qualität der Weser anpeilt, sollte man prioritär mit der Müllentfernung beginnen!

Denn eine Beschilderung ist – zumindest die Weser betreffend – zurzeit nicht mehr als ein schlechter Witz! Es sei denn, man möchte Touristen das „aktuelle Vermüllen eines Flusslaufs und einer Bahntrasse näherbringen!“

Preisfrage 2: Welcher Politiker/welche Politikerin nimmt sich der Sache an?

Kommentare

  • Sehr geehrter Herr Radermacher, auch wenn wir in manchen Dingen nicht einer Meinung sind, hier erlangen Sie meine 100%ige Zustimmung. Zu Ihrer Preisfrage: "keine?!?!"

  • Hallo Erwin,
    Der von dir beschriebene Zustand ist nicht nur an der Weser sichtbar, sondern an fast allen Flüssläufen im bewachsenen Uferbereich. (Über die „Gleisromantik“ fällt mir sowieso nichts mehr ein.)
    Allein ein Spaziergang entlang des Eupener Stadtbaches Richtung Membach zeigt kein anderes Bild.
    Weggeworfene Plastikfkaschen, Tüten und sonstige Fundstücke finden sich bereits in Quellgewässern und werden flussabwärts in die größeren Flüsse und schließlich ins Meer gespült.
    Eine Fahrradtour entlang der nicht kanalisierten Maas hinter Maastricht lohnt zwecks Erkenntnisgewinn zum Thema Plastikmüll.
    Leider ist dein Hinweis auf die Verantwortung der Politik nur bedingt zielführend.
    Denn es sind nicht die Politiker, die z.B. im Bellmerin Tüten mit Plastikabfällen neben Glaskontainern in unmittelbarer Nähe der Weser deponieren, sondern unverantwortlich handelnde „Mitbürger“.
    In die Verantwortung der Politik gehört da schon eher der Umgang mit Altlasten, wie z.B. der alten Mülldeponie an der Monschauerstraße in Eupen.
    Täglich wird dort durch Erosion oder wühlendes Wild, Plastik- und sonstiger Müll (vom Ölfass über Autoreifen bis zur Autobatterie) freigesetzt, der dann z.T. im Clousebach und später in der Weser landet. Von anderen Substanzen, die womöglich aus dieser Deponie herausgespült werden, ganz zu schweigen.
    Interessiert ... fast niemanden.
    Nicht nur Politiker und Parteien sollten sich demzufolge angesprochen fühlen.
    Jeder kann und hat einen direkten und indirekten Beitrag zu leisten.
    Es gibt einen „Trost“. Irgendwann landet dies alles im Kabeljau auch auf dem Teller derjenigen, die die Landschaft als Müllkippe nutzen. Leider aber auch in deine Scholle und meine Seezunge...
    Gruß
    Dieter

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