Mikuru Suzuki erobert die Herzen im „Ally Pally“

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Mikuru Suzuki (l.) scheiterte knapp an James Richardson. | Foto: Photo News

Als der letzte Pfeil ihres Gegners James Richardson in der Doppel-20 eingeschlagen war, presste Suzuki kurz die Lippen zusammen, ehe sie freundlich lächelte und ihrem Gegenüber fair gratulierte. Es sei wirklich hart, sagte die 37-Jährige nach dem 2:3 in der ersten Runde bei Sky Sports: „Ich bin sehr unglücklich.“

Zum Erfolg fehlte nicht viel, denn der von den Buhrufen der Fans gezeichnete Richardson zeigte Nerven. Suzuki kam dagegen in Fahrt, kämpfte sich nach einem 0:2 eindrucksvoll zurück und griff im letzten Satz sogar nach dem Sieg. Im entscheidenden Leg verpasste sie allerdings ein 152er-Finish. Anders als bei seinen drei vorherigen Matchdarts ließ sich Richardson diese Chance nicht nehmen.

Ein Sieg in einem Match bei der Weltmeisterschaft der Professional Darts Corporation (PDC) - das gelang bislang keiner Frau. Die Anerkennung der Zuschauer dürfte Suzuki, die sich zu Jahresbeginn ohne Satzverlust den WM-Titel des kleineren Verbandes British Darts Organisation (BDO) gesichert hatte, zumindest ein wenig Trost spenden. „So viele Menschen haben mich angefeuert, das macht mich wirklich glücklich“, sagte sie.

Dass überhaupt Frauen bei der PDC-WM teilnehmen, stößt allerdings nicht bei allen auf Begeisterung. „Ich finde es auch in diesem Jahr eine lächerliche Zirkusnummer, dass man zwei Wildcards für die WM reserviert“, hatte Darts-Caller Gordon Shumway, der im vergangenen Jahr wegen ähnlicher Aussagen als Experte bei Sport1 gefeuert worden war, zuletzt der FAZ gesagt.

Doch Suzukis knappe Niederlage und die Begeisterung der Fans haben gezeigt: Der Modus hat durchaus seine Berechtigung. Und noch nährt eine andere Frau die Hoffnungen auf den historischen ersten Sieg. Die Engländerin Fallon Sherrock trifft am Dienstag auf ihren Landsmann Ted Evetts.

Selbst bei einer Niederlage der zweiten Starterin dürfte es nicht mehr lange bis zum Erfolg einer Frau dauern - im kommenden Jahr will Suzuki erneut angreifen, sie versprach: „Ich werde wiederkommen.“ (sid)

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