Nobelreigen beginnt – Medizinnobelpreis macht den Anfang

<p>Mit der Stiftung der Nobelpreise wollte Alfred Nobel einen Konflikt lösen, der sein Leben bestimmte: Der Dynamit-Erfinder konnte es nicht verwinden, dass viele seiner Entdeckungen für den Krieg genutzt wurden.</p>
Mit der Stiftung der Nobelpreise wollte Alfred Nobel einen Konflikt lösen, der sein Leben bestimmte: Der Dynamit-Erfinder konnte es nicht verwinden, dass viele seiner Entdeckungen für den Krieg genutzt wurden. | Foto: dpa

Mit der Bekanntgabe des Medizinnobelpreises beginnt am Montag die Nobelwoche. Frühestens um 11.30 Uhr will die Nobelversammlung des Karolinska-Instituts in Stockholm ihre diesjährige Auswahl für den Nobelpreis in Physiologie oder Medizin verkünden. Bis Ende der Woche folgen dann die Auszeichnungen in Physik, Chemie, Literatur und Frieden. Am darauffolgenden Montag werden die Bekanntgaben schließlich mit der Verkündung des Wirtschaftsnobelpreises abgeschlossen.

Die Nobelpreise sind wie in den beiden Vorjahren pro Kategorie mit neun Millionen schwedischen Kronen (rund 830.000 Euro) dotiert. Offiziell geehrt werden die Preisträger am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters und Dynamit-Erfinders Alfred Nobel, feierlich in Stockholm und Oslo. Sie erhalten dann neben dem Preisgeld die berühmte Nobelmedaille sowie eine Nobelurkunde.

Für die Entwicklung spezieller Krebstherapien waren im vergangenen Jahr die beiden Immunologen James Allison aus den USA und Tasuku Honjo aus Japan mit dem Medizinnobelpreis ausgezeichnet worden. Wie auch in den Kategorien Physik und Chemie geht der Medizinpreis häufig an mehrere Preisträger gleichzeitig, die gemeinsam oder zum selben Fachgebiet geforscht haben.

Den Medizinnobelpreis haben seit der ersten von bislang 109 Vergaben 216 Personen erhalten, darunter zwölf Frauen. 39 Mal ging sie an einen Einzel-, 33 Mal an zwei und 37 Mal an drei Preisträger. Die Auszeichnung darf an maximal drei Personen gleichzeitig vergeben werden. Wer die Preise erhält, ist wie immer vorab völlig unbekannt.

Im Anschluss an die wissenschaftlichen Preise folgt am Donnerstag der Literaturnobelpreis. Er war wegen eines Skandals bei der Schwedischen Akademie um das mittlerweile ausgetretene Akademie-Mitglied Katarina Frostenson und ihren wegen Vergewaltigung verurteilten Mann Jean-Claude Arnault im Vorjahr nicht vergeben worden. Dafür werden in diesem Jahr zwei Literaturnobelpreisträger gekürt - einer für 2018 und einer für 2019.

Am Freitag wird schließlich der diesjährige Träger des Friedensnobelpreises verkündet - als einziger in der norwegischen Hauptstadt Oslo, während alle weiteren Auszeichnungen in Stockholm bekanntgegeben werden. Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften am kommenden Montag ist dann der einzige der Preise, der nicht auf das Testament von Nobel zurückgeht. Seit einem halben Jahrhundert wird er von der schwedischen Reichsbank gestiftet. (dpa)

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