Großer Preis von Ungarn: Hamilton schmettert Verstappen ab

<p>Lewis Hamiltonfeiert seinen Sieg in Ungarn.</p>
Lewis Hamiltonfeiert seinen Sieg in Ungarn. | Foto: Photo News

Neben diesem atemlosen Duell blieb Sebastian Vettel als Drittem nur die Rolle des farblosen Statisten.

Der abgeschlagene Ferrari-Pilot verdrängte kurz vor Rennschluss seinen Teamkollegen Charles Leclerc auf Rang vier. Valtteri Bottas im zweiten Mercedes enttäuschte als Achter.

„Ich bin müde, aber das muss wohl so sein“, sagte Hamilton lachend, „ich bin dem Team sehr dankbar für dieses Auto und diese Strategie.“ Er geht als Führender der WM-Wertung mit 250 Punkten in den Urlaub, Bottas bleibt mit 188 Punkten Zweiter. Verstappen (181) verpasste aufgrund stark abbauender Reifen seinen dritten Sieg aus den vergangenen vier Rennen knapp und bleibt WM-Dritter, Vettel (156) ist Vierter vor Leclerc (132).

Noch am Samstag war Verstappen der Mann des Tages, als er vor den Toren Budapests zur ersten Pole Position seiner Karriere raste. Am Sonntagnachmittag rollten hinter ihm dann Bottas und Hamilton gefolgt vom Ferrari-Duo Leclerc und Vettel in die Startaufstellung. Keiner aus diesem Quintett gab sich eine echte Blöße, als die roten Ampeln ausgingen, in der ersten Kurve versuchten beide Mercedes-Fahrer dennoch mit aggressiven Manövern ihr Glück gegen Verstappen.

„Alles hängt vom Start und von Kurve eins ab“, hatte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff gesagt, „wenn wir vorbeikommen, dann haben wir die Chance auf den Sieg. Ansonsten wirds echt schwierig.“

Verstappen fuhr allerdings vorneweg, stattdessen beharkten sich die beiden silbernen Autos, und Bottas war der große Verlierer: Er fiel leicht zurück, im Duell mit Leclerc nahm dann sein Frontflügel Schaden - Bottas musste an die Box und war raus aus dem Rennen um die Spitze.

Vorne zeichnete sich nun ein klares Kräfteverhältnis ab: Verstappen und Hamilton gingen gemeinsam auf und davon, die Ferrari konnten nicht folgen. Leclerc und Vettel verloren teilweise eine Sekunde pro Runde auf das Duo, waren selbst aber wiederum schneller als der Rest des Feldes.

Das Boxenstopp-Fenster öffnete sich langsam, doch sowohl Red Bull als auch Mercedes zögerten, ihre Piloten an der Spitze zum Reifenwechsel zu rufen. Verstappen begann, mit seinen Reifen zu hadern und wandte sich wiederholt an die Box: „Ich sage es nochmal, ich verliere Grip!“ Red Bull hatte schließlich ein Einsehen und holte den Niederländer rein, Mercedes ließ Hamilton noch eine Weile draußen, der dadurch in den folgenden Runden Zeit verlor.

Im Kampf um den Sieg setzte Mercedes auf eine überraschende Taktik: Hamilton wurde erneut an die Box gerufen, bekam frische Medium-Reifen und sollte bei noch 20 Runden etwa 20 Sekunden aufholen. „Ich weiß nicht, ob das der richtige Move war“, funkte Hamilton – doch der Kommandostand sollte Recht behalten. Der Mercedes war deutlich schneller, gleichzeitig bauten Verstappens Reifen rapide ab. Und drei Runden vor Schluss ging Hamilton entscheidend vorbei. (sid)

Endstand Großer Preis von Ungarn (12. von 21 Läufen zur Formel-1-WM 2019)

1. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes 1:35:03,796 Stunden, 2. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull Honda 0:17,796 Minuten zurück, 3. Sebastian Vettel (Deutschland) Ferrari 1:01,433, 4. Charles Leclerc (Monaco) Ferrari 1:05,250, eine Runde zurück: 5. Carlos Sainz jr. (Spanien) McLaren Renault, 6. Pierre Gasly (Frankreich) Red Bull Honda, 7. Kimi Räikkönen (Finnland) Alfa Romeo Ferrari, 8. Valtteri Bottas (Finnland) Mercedes, 9. Lando Norris (Großbritannien) McLaren Renault, 10. Alexander Albon (Thailand) Toro Rosso Honda, 11. Sergio Perez (Mexiko) Racing Point Mercedes, 12. Nico Hülkenberg (Deutschland) Renault, 13. Kevin Magnussen (Dänemark) Haas Ferrari, 14. Daniel Ricciardo (Australien) Renault, zwei Runden zurück: 15. Daniil Kwjat (Russland) Toro Rosso Honda, 16. George Russell (Großbritannien) Williams Mercedes, 17. Lance Stroll (Kanada) Racing Point Mercedes, 18. Antonio Giovinazzi (Italien) Alfa Romeo Ferrari, drei Runden zurück: 19. Robert Kubica (Polen) Williams Mercedes

Ausfall: Romain Grosjean (Frankreich) Haas Ferrari (49. Runde)

Stand in der Fahrerwertung der Formel-1-WM

1. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes 250 Punkte, 2. Valtteri Bottas (Finnland) Mercedes 188, 3. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull Honda 181, 4. Sebastian Vettel (Deutschland) Ferrari 156, 5. Charles Leclerc (Monaco) Ferrari 132, 6. Pierre Gasly (Frankreich) Red Bull Honda 63, 7. Carlos Sainz jr. (Spanien) McLaren Renault 58, 8. Kimi Räikkönen (Finnland) Alfa Romeo Ferrari 31, 9. Daniil Kwjat (Russland) Toro Rosso Honda 27, 10. Lando Norris (Großbritannien) McLaren Renault 24, 11. Daniel Ricciardo (Australien) Renault 22, 12. Lance Stroll (Kanada) Racing Point Mercedes 18, 13. Kevin Magnussen (Dänemark) Haas Ferrari 18, 14. Nico Hülkenberg (Deutschland) Renault 17, 15. Alexander Albon (Thailand) Toro Rosso Honda 16, 16. Sergio Perez (Mexiko) Racing Point Mercedes 13, 17. Romain Grosjean (Frankreich) Haas Ferrari 8, 18. Antonio Giovinazzi (Italien) Alfa Romeo Ferrari 1, 19. Robert Kubica (Polen) Williams Mercedes 1

Teamwertung

1. Mercedes 438 Punkte, 2. Ferrari 288, 3. Red Bull Honda 244

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