Ausbilden statt abweisen

Der EU-Abgeordnete Pascal Arimont will „unbedingt wieder Schiffe im Mittelmeer einsetzen, um Menschenleben zu retten und Schleuserbanden zu zerschlagen“.

Das klingt leider nur auf den ersten Blick gut. Denn bei genauerem Hinsehen stellt sich zum einen die Frage, wo er die Trennlinie zwischen tugendhaftem „Fluchthelfer“ (z. B. Sea-Watch) und kriminellem „Schleuser“ zieht.

Zum anderen stellt sich die Frage, wie denn überhaupt ein Flüchtling ohne Fluchthelfer/Schleuser in den Genuss eines Asylverfahrens in einem europäischen Land kommen soll. Des Weiteren finde ich es traurig, dass all den hochbezahlten EU-Parlamentariern und -Funktionären nichts anderes als eine Zwangsquote bei der Verteilung der „glücklichen“ Flüchtlinge, die es bis in die EU geschafft haben, einfällt.

Warum richtet die EU keinen Finanztopf ein, aus dem jedes EU-Land z. B. 1.000 Euro/Monat pro aufgenommenen Flüchtling erhält? Alleine mit dem Geld, dass der Türkei zur Fluchtverhinderung gezahlt wird, könnten jährlich 250.000 Flüchtlinge auf diese Weise „finanziert“ werden. Das wäre übrigens eine Win-Win-Win-Situation für die Flüchtlinge, die EU und schließlich für das Aufnahmeland, das noch einen weiteren Vorteil aus seiner Gastfreundschaft ziehen könnte, wenn es sich die Mühe macht, seine Gäste gut auszubilden. So könnte es zum einen den eigenen Arbeitsmarkt mit Fachkräften bedienen, oder, wenn der gut Ausgebildete irgendwann in sein Heimatland zurückkehrt, letzteren zur Verbesserung der wirtschaftlichen Beziehungen mit dessen Heimatland nutzen.

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