Ronaldo gegen Van Dijk: Oranje will die Titelflaute beenden

<p>Er verlor in der ganzen Champions-League-Saison kein einziges (!) Dribbling.</p>
Er verlor in der ganzen Champions-League-Saison kein einziges (!) Dribbling.

„Wir spielen nicht nur gegen Cristiano Ronaldo, wir spielen gegen eine starke Mannschaft Portugals“, sagte van Dijk nach dem gewonnenen Halbfinale gegen England (3:1 n.V.). Und auch Hollands Trainer Ronald Koeman war im Vorfeld bemüht, die Brisanz aus dem Duell zu nehmen. „Es ist nicht die Schlacht zweier Spieler“, betonte der Coach: „Es ist Holland gegen Portugal.“

Doch beide Superstars stehen ganz klar im Mittelpunkt, auch weil der 27 Jahre alte Abwehrriese van Dijk mittlerweile als weltbester Abwehrspieler gilt und in diesem Jahr erstmals als Kandidat auf den „Ballon d'Or“ gehandelt wird - die Wahl zum besten Fußballer der Welt hat Ronaldo schon fünfmal gewonnen.

Dieser präsentiert sich rechtzeitig zum großen Finale in der neu geschaffenen Nations League am Sonntag wieder in Topform. Der 34-Jährige schoss die Schweiz beim 3:1 im Halbfinale mit drei Toren fast im Alleingang ab.

<p>Cristiano Ronaldo schoss Portugal mit drei Toren ins Endspiel.</p>
Cristiano Ronaldo schoss Portugal mit drei Toren ins Endspiel. | Fotos: Photo News

„Wir wissen, dass es manchmal schwierig ist, gegen Cristiano zu verteidigen“, meinte Koeman, „aber wir wollen Spiel und Ball kontrollieren, dann kann er mit seiner Offensivstärke nicht viel ausrichten.“

Koeman selbst war beim letzten Titelgewinn der Elftal noch als Spieler dabei. 1988 triumphierte Oranje bei der EM in Deutschland. Seitdem gab es viele Auf und Abs, der ganz große Triumph blieb aus. Bei den letzten beiden großen Turnieren - der EM in Frankreich und der WM in Russland - verpasste die Elftal die Qualifikation.

Nun aber sieht Koeman sein Team wieder bereit für große Taten. Immerhin geht es um eine Prämie von zehn Millionen Euro und einen 71 Zentimeter großen Silberpokal. Im Halbfinale gegen England konnten sich die Holländer auch wieder auf ihre gefeierten Jung-Stars verlassen. Matthijs de Ligt traf zum 1:1, ehe England in der Verlängerung durch böse Patzer von John Stones und Ross Barkley einbrach. Überzeugend bei Oranje war auch Mittelfeldspieler Frenkie de Jong, der nach starker Passquote zum „Man of the Match“ gewählt wurde.

„Alle schauen immer nur darauf, was er mit dem Ball macht, wie ruhig er ist. Aber er holt in der Defensive viele Bälle - das ist fantastisch“, schwärmte Koeman über de Jong, der zur kommenden Saison von Ajax Amsterdam zum FC Barcelona wechselt.

England zog sich nach den haarsträubenden Fehlern in der Verlängerung den Spott in der Heimat zu. Als „Architekten des eigenen Untergangs“ bezeichnete der Daily Mirror die Auswahl von Nationaltrainer Gareth Southgate.

„Es wird nicht einfacher, England zuzuschauen“, hieß es im Mirror weiter. „Diesmal haben sie es auf lächerlichste Weise weggeworfen, mit einer Komödie von Abwehrfehlern, die Englands Naivität auf Top level unterstreichen.“ (sid)

Das „ZDF“ überträgt das Finale der Nations League live.

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