Unerfahrene Opposition

Oppositionsparteien kritisieren die Zusammensetzung der neuen DG-Regierung. Das ist ihr gutes demokratisches Recht. Auch einzelne Funktionen übernehmen zu kritisieren, wie zum Beispiel den Vorsitzenden des DG-Parlaments wie Karl-Heinz Lambertz, ist auch ihr gutes Recht. Letzteres wird damit begründet, dass Lambertz viele persönliche Stimmen verloren hat. Nur verdrängen dabei viele, dass die DG immer mehr Eigenbestimmung erhalten hat, weil Lambertz sich dafür immer voll und ganz eingesetzt hat. Und dies schon seit Jahren, als viele noch gar nicht an diese Autonomie glaubten. Er war der erste einer wallonischen Partei, die PS, der klar und öffentlich in Brüssel gesagt hat, dass die Deutschsprachigen Belgier keine Wallonen seien, bei allem Respekt vor den anderen Gemeinschaften. Jetzt wo die Parlamentsarbeit reformiert werden soll, kann ich mir keinen kompetenteren Mann für diese Aufgabe vorstellen als Lambertz. Vergessen sollte man auch nicht, dass Lambertz in der gesamten belgischen und europäischen Politik sich bestens auskennt und vernetzt ist. Das ist für unsere DG wichtiger als ein Verlust von Stimmen von Leuten, die mit der Politik in Belgien keine Erfahrungen haben.

Es ist endgültig vorbei, wie früher via des langen Armes, auf Befehle von oben zu warten. Es ist natürlich leichter, Befehle auszuführen als eigenständig etwas zu unternehmen. Eigenständig handeln heißt auch, selbst eine DG-Regierung mit fähigen Leuten zu bilden, wenn der Wählerauftrag dazu gegeben wird, entsprechend den demokratischen Gepflogenheiten der repräsentativen Demokratie. Noch leichter ist es zu motzen, sich selbst aber politisch nicht zu engagieren, oder Parteien zu wählen die gegen alles, einschließlich unsere Autonomie sind.

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