Uli Deller (Ecolo): Ressourceneffizienz – Klimaschutz 2.0

Am Donnerstag hatten wir in Raeren einen hoch interessanten Vortrag von Klaus Dosch, dem Leiter der Faktor-x-Agentur. Ergebnis: Wir brauchen (nicht nur beim Wohnungsbau) eine Umsteuerung in der Energiepolitik. Wir müssen von der Energieeffizienz zur Ressourceneffizienz kommen. Über Wärmedämmung ist nicht mehr viel CO2 einzusparen. Wir haben den Energieverbrauch der Häuser in den letzten Jahrzehnten um das 8-fache gesenkt. Der Grenznutzen der Dämmung sinkt ab 15 cm so sehr, dass weitere Dämmung sich finanziell wie ökologisch nicht mehr lohnt. Um die CO2-Belastung eines Wohnhauses zu berechnen, schaut man in der Regel nur auf den Verbrauch während der Nutzung, aber nicht auf den in der Erstellung. Wir bekommen und wollen die Häuser, die im Betrieb keine Energie brauchen, koste es, was es wolle. Das müssen wir ändern über die Kalkulation der gesamten (!!) finanziellen und ökologischen Kosten: der Erstellung, des Betriebs und des Abbruchs eines Hauses. Wenn ein normales Haus in einem Zeitraum von 50 Jahren ca. 300 t CO2 für den Betrieb verbraucht, aber alleine für die Erstellung 490 t CO2, dann stimmt unsere aktuelle Politik hinten und vorne nicht. Vor allem dann, wenn durch die Vorgaben zur Dämmung enorme Kosten auf die Bauherren zukommen. Interessant ist, dass diese Berechnung auch für die Renovierung bestehender Bauten geht. Hier reicht der Energie- und Klimaplan der DG nicht. Hier braucht es eine grundlegende Umsteuerung!

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