Alain Mertes (Vivant): Raumordnung

Als in den 70er Jahren die Sektorenpläne geändert wurden und die Gemeinde dazu Vorschläge einreichen konnten, kam es zu manchen erstaunlichen Gegebenheiten. Oft war nicht Logik oder Vernunft entscheidend, sondern Besitz und Klüngel. Denn wer durch die Eifeldörfer fährt, der wundert sich manchmal, wie an abgelegenen Stellen noch Bauland sein kann. Und wenn man der Sache nachgeht, dann heißt es: „Ja, der Besitzer war damals im Gemeinderat und hat noch geschaut, dass sein Stück mit reinkommt.“ Oft mit erheblichen Kosten für die Allgemeinheit, da Versorgungsleitungen und öffentliche Zugänglichkeit gesichert sein müssen und dies abseits der Dörfer zu Mehrkosten führt. Sie sehen, hier ist Vorsicht geboten, gerade in der kleinen DG. Kontrolle ist hier wichtig. Und es liegt eine große Verantwortung bei den Gemeinden und der DG, aber auch eine Bürde. Im Parlament erwähnten alle, welche Vorteile die Übertragung der Raumordnung für die DG bieten soll. Ich habe kaum jemanden gehört, außer meinen Kollegen und auch Herrn Mockel, der es kurz angedeutet hat, welches die damit verbundene Verantwortung ist. Raumordnung bedeutet Kontrolle über den Boden und über das Bauen.

Diese Zuständigkeit verleiht Macht. Wo Menschen Macht haben, besteht die Gefahr des Machtmissbrauchs. Der Herausforderung, diesem Missbrauch zu widerstehen, werden sich die dann Verantwortlichen stellen müssen. Dass Macht verlockend sein kann, ist menschlich. Umso mehr braucht es Charakterstärke und Persönlichkeit, dem zu widerstehen. Dass kein Mehrheitskollege diese Herausforderung, diese Aspekte ansprechen, bereitet mir Sorge. Von einem Meilenstein in der Geschichte der DG war zu hören. Wir können gespannt sein, was sie draus machen.

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