Rund 700 unbegleitete minderjährige Migranten vom Radar verschwunden

<p>Rund 700 unbegleitete minderjährige Migranten vom Radar verschwunden</p>
Illustrationsbild: dpa

Junge Migranten, die ohne ihre Eltern nach Belgien kommen, werden in Auffangzentren untergebracht. Allerdings tauchen viele von ihnen nach kurzer Zeit unter, um sich nach Großbritannien abzusetzen, ihrem eigentlichen Ziel. In Belgien wollen sie daher keinen Asylantrag stellen. So kommt es häufig vor, dass junge Migranten einfach vom Radar verschwinden. Im vergangenen Jahr waren es 697, so der föderale Vormundschaftsdienst.

Theoretisch muss jedes Verschwinden der Polizei gemeldet werden, allerdings geschieht das nicht immer, wie Nachforschungen des Magazins „Knack“ zeigen. So gehen die verschiedenen Behörden davon aus, dass ein Verschwinden von anderer Stelle bereits gemeldet wurde. Die Zusammenarbeit müsse daher verbessert werden, so Heidi De Pauw von Child Focus. "Es ist sehr wichtig, dass jeder Vermisstenfall gemeldet wird. Und dass alle beteiligten Behörden, also Staatsanwaltschaft, Polizei, Einwanderungsbehörde und Vormundschaftsdienst, zusammenarbeiten und Informationen untereinander austauschen, sodass ein Verschwinden möglicherweise aufgeklärt werden kann", so De Pauw.

Bei einem Großteil der unbegleiteten minderjährigen Migranten, die vom Radar verschwinden, handelt es sich um junge Männer. Ein Drittel von ihnen kommt aus Afghanistan, aber auch aus Marokko (13 Prozent), Eritrea (sechs Prozent) und Syrien (fünf Prozent). (vrt)

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