Bayern gegen Dortmund: „Das geilste Spiel der Saison“

<p>Bei Dortmund kehrt Marco Reus (l.) aus der „Babypause“ zurück. Das Hinspiel gewann der BVB mit 3:2</p>
Bei Dortmund kehrt Marco Reus (l.) aus der „Babypause“ zurück. Das Hinspiel gewann der BVB mit 3:2 | Foto: dpa

Uli Hoeneß verspricht Borussia Dortmund die „Hölle“ von München, doch in Wahrheit fürchtet der FC Bayern nach sechs Titeln in Serie den Absturz aus dem siebten Meisterhimmel. „Der Zweite ist der erste Verlierer“, sagt Bayern-Trainer Niko Kovac vor dem vorweggenommenen Endspiel um die Meisterschaft gegen Tabellenführer Dortmund am Samstag (18.30 Uhr). Und eine Niederlage könnte für Kovac ganz persönlich schwerwiegende Konsequenzen haben.

Millionen Fans in 205 Ländern erwarten eine Schlacht um die Schale.

Millionen Fans in 205 Ländern erwarten eine Schlacht um die Schale - mit allerdings geänderten Vorzeichen: Der BVB kommt mit zwei Punkten Vorsprung und breiter Brust. „Wir haben schon im Hinspiel (3:2) gezeigt, dass wir sie schlagen können - und seit 2011 fünfmal in München gewonnen“, tönt Sportdirektor Michael Zorc.

Das Selbstvertrauen der Jäger aus München dagegen hat zuletzt schwer gelitten, vom „Mia san mia“ ist wenig übrig. „Wir müssen als FC Bayern auftreten und zeigen, dass wir die Meisterschaft gewinnen wollen“, fordert Sportdirektor Salihamidzic. Auch Hoeneß erhöht den Druck, von seiner Aussage, er könne notfalls auch mal ein Jahr auf die Schale verzichten, ist er abgerückt.

Besonders im Fokus: Niko Kovac. Das vogelwilde 5:4 gegen Zweitligist 1. FC Heidenheim war Wasser auf die Mühlen seiner Kritiker, doch der Trainer behauptet: „Der Druck ist immer da, den meisten mache ich mir selbst.“ Ob in Dortmund, gegen Ajax Amsterdam oder den FC Liverpool - „wir haben noch kein großes Spiel gewonnen, aber wir werden das schon schaffen“, betont Kovac. Seine Spieler geben sich alle Mühe, das Selbstbewusstsein zumindest verbal zu transportieren. „Das ist das geilste Spiel der Saison, darauf wartet ganz Deutschland, wahrscheinlich ganz Europa - und für solche Spiele ist man in so einem Verein“, sagt Leon Goretzka. Kapitän Manuel Neuer kehrt ins Tor zurück, auch David Alaba ist dabei.

Kovacs Kollege Lucien Favre tüftelt noch an der Besetzung der Position des Linksverteidigers, im Angriff wird Mario Götze den angeschlagenen Paco Alcacer ersetzen. Eine Vorentscheidung im Kampf um den Titel erwartet der Coach nicht, Zorc setzt dem Bohei um den Kracher entgegen, man müsse deshalb „keinen dreifachen Salto machen“.

„Die Bayern werden heiß sein wie selten zuvor“, sagt er - und fügt hinzu: „Das waren sie vor Liverpool auch...“

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke schärft dennoch die Sinne der Mannschaft um Kapitän Marco Reus, der nach seiner Babypause zurückkehrt. „Die Bayern werden heiß sein wie selten zuvor“, sagt er - und fügt hinzu: „Das waren sie vor Liverpool auch...“

Dieser Seitenhieb ist eine Ausnahme, die Rivalen begegnen sich mit großem Respekt. „Ich habe aktuell mit niemandem vom FC Bayern ein Problem“, sagt Watzke; auch von Hoeneß und Co. sind keine Gemeinheiten zu hören. Stattdessen liegt der Fokus auf dem Sportlichen. Der BVB müsse bereit sein, „richtig zu leiden“, sagt Watzke, Zorc ergänzt:

„Bayern wird extreme Anstrengungen unternehmen, um dieses Spiel zu gewinnen.“ Sollte es für Dortmund am Ende zur Meisterschaft reichen, wäre dies eine „Riesensensation“, meint er, die Bayern seien „immer noch Favorit“. Niko Kovac will da nicht widersprechen: „Wenn wir unsere Klasse abrufen, werden wir Meister.“ (sid)

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