Schwerter: mal aus Licht und mal aus Stahl

<p>Besondere Schwerter hatten früher auch Namen, etwa Excalibur, Durendal oder Balmung.</p>
Besondere Schwerter hatten früher auch Namen, etwa Excalibur, Durendal oder Balmung. | Hendrik Zwietasch/dpa

Könige tragen eins. Ritter sowieso. Aber auch Heilige und Engel werden oft damit dargestellt. Genauso wie die Helden in den alten Sagen. Und der Bösewicht in den Star-Wars-Filmen hat sogar eins aus Licht. Um was es da geht? Na klar, um Schwerter! Die ersten Schwerter wurden vor etwa 6.000 Jahren im heutigen Asien hergestellt.

Auch davor gab es schon Waffen: Beile, Lanzen oder Pfeile etwa. Aber die wurden auch für die Jagd verwendet. „Schwerter dagegen waren ausschließlich dazu da, andere Menschen zu verletzen oder gar zu töten“, erklärt Nina Willburger. Sie arbeitet in einem Museum in der Stadt Stuttgart im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Dort läuft gerade eine große Ausstellung über diese Waffen. „Aber Schwerter waren schon immer mehr als bloß eine Waffe“, fügt die Expertin hinzu.

Schwerter herzustellen, war lange eine sehr knifflige Sache:

Sie wurden den Göttern als Opfer dargebracht, sie waren ein Symbol für die Rechtsprechung. Und Herrscher trugen sie als Zeichen ihrer Macht. Solche Schwerter nennt man Prunkschwerter. Mit ihnen wurde nicht gekämpft. So eins bekam ein Mann mit dem ungewöhnlichen Namen Eberhard im Bart als er 1495 zum Herzog von Württemberg ernannt wurde.

„Als Zeichen seiner neuen Position bekam er ein besonderes Schwert verliehen“, erklärt die Fachfrau. Man kann es in der Ausstellung sehen: Es ist aufwendig verziert, mit Rauten und Schnörkeln und einer Palme. Schwerter herzustellen, war lange eine sehr knifflige Sache: Einerseits musste die Klinge hart genug sein, um damit kämpfen zu können. Andererseits musste das Material aber auch flexibel sein, um nicht gleich zu zerbrechen. Das Schwert brauchte ein bestimmtes Gewicht, aber es durfte auch nicht zu schwer sein. Einer, der das super konnte, war ein gewisser Ulfberht. „Wir wissen nicht, ob der Schmied so hieß oder der Werkstattbesitzer“, sagt Nina Willburger. Was die Fachleute aber wissen: Die sogenannten Ulfberht-Schwerter wurden im frühen Mittelalter massenhaft kopiert und von anderen nachgemacht, weil sie so super waren. In ganz Europa haben Experten solche nachgemachten Schwerter gefunden. Die Kopien erkennt man heute leicht – an den Schreibfehlern! Auf den Kopien wurde der Name Ulfberht oft falsch buchstabiert. Denn damals konnten die Leute häufig nicht lesen und schreiben. Und noch eine Info: Wenn jemand von einem Gassenhauer spricht, meint man damit meist einen Riesen-Hit. Ein Lied, das viele Leute mitsingen können. Gassenhauer sind aber auch besondere Schwerter. Gemeint sind damit die sogenannten Bidenhänder. Biden bedeutet zwei. Die Schwerter sind extrem lang, zum Teil bis zu zwei Meter! Deshalb musste man sie auch mit beiden Händen führen. Sie wurden vor mehr 500 Jahren von Soldaten benutzt – und weil das Schwert so lang war, legten sie es über die Schulter. Mit Bidenhänder sollten die Soldaten-Reihen des Gegners zerschlagen werden. Es sollte eine Gasse gehauen werden. (dpa)

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