Hecking-Schild für Hugo Lampertz und Walter Langer

<p>Ehre für Hugo Lampertz (l.) und Walter Langer</p>
Ehre für Hugo Lampertz (l.) und Walter Langer | Foto: ZVS

Diese überregionale historische Auszeichnung erinnert an Dr. Anton Hecking, den ersten großen Historiker der Westeifel und des St.Vither Landes. Mit ihren filmischen Beiträgen, Publikationen und Ausstellungen bewegen sich die St.Vither Filmemacher seit mehreren Jahrzehnten auf diesem regionalhistorischen Terrain, das nun mit der ZVS-Ehrung gewürdigt wird.

Der 1941 geborene Walter Langer begann seine berufliche Karriere 1963 als Mittelschullehrer für Mathematik und Physik an der Bischöflichen Schule in St.Vith, an der er bis 1996 tätig war. Neben den Naturwissenschaften begann er sich schon recht früh für die Regionalgeschichte im Allgemeinen und die historischen Entwicklungslinien der Stadt St.Vith im Besonderen zu interessieren. Diese Beschäftigung trug 1982 mit der Publikation: „Eine kleine Stadt vor der großen Katastrophe“, zu der Walter Langer die Fotoredaktion beisteuerte, erste Früchte. Damit war der regionalhistorische Weg vorgezeichnet. Hugo Lampertz, Jahrgang 1958, schlug ebenfalls die Laufbahn des Mittelschullehrers ein, allerdings wählte er moderne Sprachen als Studienschwerpunkt. 1980 begann er seine berufliche Karriere an der Maria-Goretti-Sekundarschule in St.Vith in den Fächern Deutsch, Englisch und Niederländisch, die 2022 endete. Darüber hinaus vermittelte Hugo Lampertz über 20 Jahre das Fach Medienkunde, in dem er eine kritische Auseinandersetzung mit dem Medium Film in den Mittelpunkt rückte und förderte.

Die Gründung des Offenen Kanals (OK) im Jahre 1999, Langer und Lampertz zählten zu den Gründungsmitgliedern, führte beide Pädagogen zusammen. Die filmischen Möglichkeiten und die Philosophie des OK, Fernsehen vom Bürger für den Bürger, begeisterte die beiden Lehrer. Ihr erster gemeinsamer Film für den OK: „Die Tagesstätte in Meyerode“ verdeutlichte das Interesse an lokalen Schwerpunktthemen. Mit ihrem pädagogischen Hintergrundwissen schufen sie kurzweilige Serien zu mathematischen Spielereien und physikalischen Knobeleien, die sich Schülern und Zuschauern großer Beliebtheit erfreuten. Es war nur eine Frage der Zeit, wann die ersten historischen Themen an die Reihe kamen.

Mit dem Vierteiler „Der Zug kommt“ wurde eine neue Publikationsreihe des Geschichtsvereins geboren, die ZVS-Filme, die sich bis in die Gegenwart hinein einer ungebrochenen Beliebtheit erfreuen. Dieser Eisenbahndokumentation sollten noch viele weitere Filmreportagen folgen, unter anderem die Reihe: „Eupen – Malmedy – St.Vith. Die bewegte Geschichte einer Grenzregion“, die bisher in sieben Teilen realisiert worden ist (Fortsetzung in Planung), die Reportage „Zwischen den Fronten – St.Vith im Kriegsjahr 1944“ und die Filme über das ostbelgische Kulturerbe der Kapellen von Wiesenbach und Krewinkel, die als Premieren auf den Generalversammlungen gezeigt worden sind. Die vielfach erstellten Interviews mit Zeitzeugen aus der Zeit der Ardennenoffensive und der Nachkriegszeit sind ein sehr gutes Beispiel für oral history mit der Sicherung von historischen Dokumenten in Bild und Ton.

Aus der von Walter Langer in Zusammenarbeit mit dem ZVS geschaffenen Ausstellung: „Die St.Vither Neustadt. Ein Provisorium bietet Heimat“ des Jahres 2022 und den dazugehörigen Zeitzeugeninterviews erarbeiteten die beiden Filmemacher einen Kinofilm, der im vergangenen Jahr über 1.700 Besucher zu verzeichnen hatte und an mehreren Standorten in Ostbelgien und über die Landesgrenze hinaus gezeigt worden ist. Ein toller Erfolg, der zu weiteren Projekten anspornt. An Ruhestand ist bei Walter Langer und Hugo Lampertz nicht zu denken, weitere Filme zur Eisenbahn und zum 80-jährigen Gedenken an die Ardennenoffensive sind in Vorbereitung.

Das Hecking-Schild wird Walter Langer und Hugo Lampertz am 13. April 2024 im Rahmen einer Feierstunde im St.Vither Rathaus überreicht. (red/ab)

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