Robert Denis in memoriam

Es war schon bemerkenswert, dass zur Eröffnung des Cwarmé-Karnevals in Malmédy des verstorbenen ehemaligen Bürgermeisters-Abgeordneten Robert Denis gedacht wurde.

Das hat auch eine tiefere Bedeutung, denn Denis sprach perfekt Deutsch, las täglich das GrenzEcho und war regelmäßig Ehrengast auf Empfängen in Eupen und St.Vith. Sein Traum war ein Gemeinschaftsrat im Sinne der alten Ostkantone. Manche lächelten nostalgisch, andere schüttelten den Kopf, Willy Schyns runzelte als Staatssekretär für die Ostkantone und den Tourismus abwägend die Stirn...

Derartige Visionen verschwanden erst, als der politische Unruhestifter José Happart aus dem Voergebiet eine eigenständige zweisprachige Region von Riemst, über die altbelgischen Gemeinden um Montzen bis ins plattdeutsche Ländchen bei Arlon forderte. Albert Gehlen tobte; Johann Weynand zog es als Bezirskommissar übers Hohe Venn. Um Malmédy, dem der Nestor der Heimatgeschichte Prof. Bernhard Willems sowie die BRF-Journalisten Hubert Jenniges und René Dehez viel Aufmerksamkeit geschenkt hatten, wurde es stiller, obwohl man selbst im Elsass, wo bald „schwarze Wölfe“ brandschatzten, die Ohren gespitzt hatte...

Museal blieb nur die Kathedrale, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts Residenz eines kurzlebigen Bistums Eupen-Malmedy war, das Kardinal Mercier beim Papst gefordert hatte. Bis heute geblieben ist nur noch im Chor der leere Bischofsstuhl.

Kommentare

  • An Freddy Derwahl: meine nur, Malmedy schreibt sich ohne Akut.

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