Der Krug geht so lang zum Brunnen, bis er bricht

<p>Bauernprotest in Brüssel</p>
Bauernprotest in Brüssel | Foto: AFP
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  • Obwohl in Ostbelgien in den kommenden Tagen der Karneval alle bis auf einige Muffel in Atem halten wird und es also eigentlich keine gute Zeit dafür ist, erlaube ich mir doch einige kritische Anmerkungen zu „Oswalds Wochenbuch“:

    Man fragt sich bei dieser Aneinanderreihung populistischer Klischees, ob da ein Wutbürger schreibt oder wirklich ein ehemaliger Chefredakteur des GE, der eigentlich gelernt haben müsste zu differenzieren.

    Nur ein Beispiel: „…in ihren sterilen Amtsstuben, gefüttert bestenfalls mit fragwürdigen Rechenmodellen, den Amtsschimmel kräftig wiehern lassen und meinen, den Bauern vorschreiben zu müssen, wann sie zu düngen, wo zu säen und wen zu melken haben“

    Dabei müsste Herr Schröder wissen, dass solche Regelungen nicht in „sterilen Amtsstuben“ (!) ausgebrütet werden, sondern lang und breit und rauf und runter diskutiert werden, wobei die Mitgliedsländer, allen voran Frankreich und Deutschland, eine starke Agrarlobby, zahlreiche Verbände und Organisationen vor und vor allem hinter den Kulissen intervenieren, um solche Regelungen nach Kräften zu verwässern.
    Was dann zum Schluss herauskommt, ist meist der kleinste gemeinsame Nenner zu Lasten der „stillen“ Verbraucher im Lande. Aber die sind Herrn Schröder anscheinend egal.

    Zwar ist es in Sonntagsreden das hehre Ziel des agrarindustriellen Komplexes, „die Menschen gesund zu ernähren“, aber die Wirklichkeit sieht leider anders aus und sähe noch viel schlimmer aus, etwa in der Massentierhaltung, gäbe es da keine Regulierungen mit Mindeststandards.
    Dasselbe gilt für den Naturschutz, der ebenfalls bei den Bauern in guten Händen liegen soll. Was wäre aber ohne Regeln, die etwa dem hemmungslosen Ausbringen von Gülle Grenzen setzen? Die Liste ließe sich fortsetzen.

    Zum Schluss seines beispiellosen Rundumschlages fordert Herr Schröder lapidar: „Die Politik muss endlich Prioritäten setzen, auch unpopuläre Entscheidungen treffen und wieder jenen dienen, die das Land am Leben halten.“
    Nur leider verrät er nicht, gegen wen sich diese unpopulären Entscheidungen speziell hier im Agrarsektor denn nun richten und worin genau sie bestehen sollten.
    Aber vielleicht wird das ja dann das Thema seines folgenden „Wochenbuches“ sein. Warten wir’s ab.

    PS. Zur jetzt bei verschiedenen Protestaktionen der Bauern gemachten Jagd auf Fleischerzeugnisse außerhalb der EU:
    Die Statistik zeigt für 2022 einen Export von rund 727.000 Tonnen (2020: 859.000 Tonnen), dem ein Import von 380.000 Tonnen gegenüberstand.
    Beim Schweinefleisch ist die Lage noch krasser: 2022 – Import: 110.600 Tonnen – Export: 3.6 Millionen Tonnen.
    Nach den Regeln der Marktwirtschaft: Überangebot = sinkenden Preise..
    Wie sähen da "unpopuläre Entscheidungen" und die geforderte "Kehrtwende" aus?

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