Medienkompetenz bereits in der Schule fördern

In dem Interview vom 13. Januar spreche ich mich unmissverständlich für eine moderne Bildungspolitik aus, in der wir das Augenmerk auf die Förderung der Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler legen. Die voranschreitende Digitalisierung gehört bereits heute zum Alltag. Vielen ist dies bewusst, und auch in unserer Bildungspolitik müssen wir neue fortschrittlichere Wege gehen.

In einer meiner Aussagen habe ich ausdrücklich betonen wollen, dass die Ausstattung unserer Schulen mit Laptops allein noch keine Lösung ist. Vielmehr plädieren sowohl ich wie auch die PFF für eine Modernisierung unserer Schulausbildung. In der wir die Digitalisierung im Unterricht (und nicht die Ausstattung mit Geräten!) einbauen und vorantreiben. Wir müssen das Lesen, Rechnen, Schreiben und Sprechen in der Primarschule ausbauen und wieder mehr Gewicht geben. Das haben die Ergebnisse der letzten PISA-Studie klar aufgezeigt. In der Sekundarschule aber müssen auch die digitalen Kompetenzen vermittelt werden. Wir sollten die Jugendlichen befähigen, mit den digitalen Mitteln klarzukommen. Daran wird kein Weg vorbeigehen. Die Länder, die dies erkannt haben, liegen uns bereits weit voraus. Auch das hat die PISA-Studie uns gezeigt. Wenn unsere Nachbarn den Wandel im Unterrichtswesen schaffen, dann schaffen wir das auch.

Bei der Vermittlung der Kernkompetenzen ist ein gesellschaftliches Umdenken und ein einheitliches Primarschulwesen von Nöten. Hier plädiere ich eindeutig für eine Rückkehr zum System einer Benotung von 1 bis 10. Das erlaubt den Schülern und den Eltern zu verstehen, wo man steht. Hier müssen wir unbedingt zu einem Leistungsprinzip zurückkehren.

Mit meinen Aussagen stehe ich nicht allein da, sie werden vor allem durch zahlreiche Gespräche mit den hiesigen Unternehmern untermauert. Fast jeder Handwerker setzt im Alltag digitale Werkzeuge ein. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels gehört eine moderne auf die Zukunft orientierte Ausbildung ganz einfach zu unseren prioritären politischen Aufgaben.

Kommentare

  • Die Schule sollte dazu beitragen, den Schüler aufs Leben vorzubereiten. Die berufliche Laufbahn ist nur ein Teil davon, und möglicherweise bisweilen in seiner Bedeutung arg überschätzter. Ein erfülltes Leben ohne Karriere ist möglich, eine Karriere ohne erfültes Leben ist auch möglich, aber nicht erstrebenswert, oder?

  • Die Digitalisierung scheint ja die Voraussetzung zum beruflichen und privaten Erfolg bzw. Gl¨ück zu sein in ihren Augen, Herr Freches. Ich behaupte, Nein, ist es nicht. Auch wenn immer mehr Bereiche des Alltags- und Berufslebens von der Digitalwelt erfasst werden, die Basis liegt im analogen Erfassen und Erleben, im Be-Greifen. In der Primarschule sollte der Schwerpunkt auf Lesen , Schreiben , Rechnen sowie auf musische Fächer, Kreativität und Bewegung ausgelegt sein. Meiner Meinung nach sollte es ein gesetzliches Handyverkaufsverbot bis 12 Jahre geben und diese Teile komplett aus den Primar-Schulen verbannt werden. Das ständige Geplärre um die Wichtigkeit des Digitalen, ich kann es nicht mehr hören. Computer und Co haben ihre Berechtigung und Wichtigkeit, aber es kommt auf den richtigen Zeitpunkt an. Lieber etwas zu spät als zu früh sollten Kinder damit konfrontiert werden. Das von Ihnen angesprochene Leistungsprinzip kommt noch früh genug. Die Freude am Lernen, die Freude am Entdecken ist wichtiger als jeder digitale Firlefanz . Und noch was : keine KI der Welt wird mir mein Dach decken, das Klo reparieren oder mir im Pflegefall zur Hand gehen.

  • Herzlichen Dank an Herrn Schmitz und Herrn Michels! Ihre Äußerungen zeugen von gesundem Menschenverstand und bestätigen meine Kritik am neoliberalen Digitalisierungswahn voll und ganz. Eine ausführliche Antwort meinerseits auf die z.T. hanebüchenen Äußerungen von Gregor Freches wird demnächst in der Zeitung zu lesen sein.

  • "Wenn unsere Nachbarn den Wandel im Unterrichtswesen schaffen, dann schaffen wir das auch". Herr Freches hat sich die Ergebnisse der PISA-Studie bestimmt nicht angesehen! Deutschland und Frankreich stehen nicht besser da als Belgien, in Mathematik sogar bedeutend schlechter.

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