Viele Tote nach ukrainischem Angriff auf russisch besetztes Donezk

Zuvor hatte Puschilin von 13 Toten und 10 Verletzten gesprochen. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Reaktion. Die Angaben waren von unabhängiger Stelle nicht überprüfbar. Laut Puschilin wurde der Markt am Morgen beschossen, als dort viele Menschen Sonntagseinkäufe erledigten.

Auch einige ukrainische Medien verbreiteten Fotos und Videos von einem verwüsteten Markt. Das russische Staatsfernsehen zeigte Bilder einer schweren Explosion. In den Aufnahmen, deren Echtheit nicht überprüft werden konnte, waren auch auf der Straße liegende Menschen zu sehen. Unter den Schwerverletzten seien auch zwei Kinder, sagte Puschilin. Er sprach den Angehörigen der Toten sein Beileid aus. Der Donezker Bürgermeister Alexej Kulemsin sprach von einer „barbarischen Attacke“ auf einen zivilen Bereich der Stadt durch die ukrainischen Streitkräfte. Laut Behörden gab es dort kombinierte Artillerieschläge mit großkalibriger Munition.

Die ukrainischen Streitkräfte hatten immer wieder erklärt, das von russischen Truppen besetzte Gebiet zurückerobern zu wollen. Das Gebiet Donezk wird teils von russischen, teils von ukrainischen Truppen kontrolliert. Die Kämpfe dort gibt es bereits seit 2014, als sich moskautreue Separatisten nach dem Sturz des russlandfreundlichen Präsidenten Viktor Janukowitsch von Kiew lossagten. Die neue prowestliche Führung in Kiew hatte danach mit einem Militäreinsatz vergeblich versucht, die Kontrolle über Donezk und andere Ortschaften im Donbass zurückzuerlangen.

Im Februar 2022 erkannte Kremlchef Wladimir Putin die selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk zunächst als unabhängige Staaten an und begann dann auch unter dem Vorwand, dort russische Staatsbürger zu schützen, seinen Krieg gegen die Ukraine. Im Herbst 2022 annektierte Putin die Regionen zusammen mit den ebenfalls teils besetzten Gebieten Cherson und Saporischschja und gliederte sie in die Russische Föderation ein. (dpa/sc)

Kommentare

  • Patrick Lancaster dokumentiert auf Youtube seit 2014 den Beschuß der zivilen Bevölkerung von Donetsk durch die ukrainische Armee. Auch zum Vorfall von gestern hat er ein Video hochgeladen.

  • Bei der Nutzung digitaler Medien als Informationsquelle wird darauf wieder und wieder darauf hingewiesen, diese Quellen auf ihre Echtheit, Seriosität und Glaubwürdigkeit zu prüfen.

    Bei dem genannten Patrick Lancaster handelt es sich laut Bewertung vs. Medien und Beobachter, um einen amerikanischen Vlogger und Influencer, der als kremlfreundlicher russischer Propagandist beschrieben wird und der für vs. russische Propagandamedien, u.a. Russia Today (der gerne zitierten jahrelangen Informationsquelle vs. ostbelgischer Putin-Freunde), Zvezda… gearbeitet hat.

    Hier war Lancaster eine zeitlang als Kameramann für den freiberuflichen britischen Journalisten Graham William Phillips tätig, gegen den Sanktionen der britischen Regierung verhängt wurden, weil er „Desinformation und Propaganda über den Ukraine-Krieg produziert und veröffentlicht hat“. Dessen Klage gegen die Sanktionen wurden Anfang Januar dieses Jahres von einem britischen Gericht abgewiesen.
    (Obwohl somit auch die Seriosität Philipps berechtigte Zweifel aufwirft, nannte dieser seinen Kameramann später in einem Tweet einen „ungebildeten, hinterlistigen Scharlatan mit einem journalistischen Scharfsinn und Fähigkeiten, die geringer sind als die einer Topfpflanze“)

    Lancaster wird ebenfalls vorgeworfen, durch das Filmen inszenierter Kriegsszenen, russische Propaganda betrieben und persönlichen Profit aus dem Leid von Opfern und Hinterbliebenen gezogen zu haben (u.a. bei seiner fragwürdigen Berichterstattung über den Absturz der Malaysian Airlines MH17, die am 17. Juli 2014, in den Anfangstagen des russisch-ukrainischen Krieges, von einer russischen Luftabwehrrakete getroffen wurde und 298 Opfer forderte).

    Lancaster, dessen Aufnahmen zu Beginn auch von anerkannten Medien fahrlässigerweise genutzt wurden, trat öfter in der „InfoWars-Show“ des US-Verschwörungstheoretikers Alex Jones auf. Jones wurde wegen seiner falschen Behauptungen zum Massaker an der Sandy-Hook-Grundschule (Dez. 2012- 26 Tote), die er jahrelang als Inszenierung dargestellt hatte, zur Zahlung von insgesamt 965 Millionen US-Dollar an die Hinterbliebenen verurteilt.

    Untersuchungen des Institute for Strategic Dialogue (ISD) identifizierten P. Lancaster „als einen der zwölf wichtigsten westlichen Einflussfaktoren, die kremlfreundliche Desinformationen über den Russisch-Ukrainischen Krieg verbreiteten“.

    Wenn man sich, wie Herr Keller, Youtube-Videos von Lancaster anschaut, um sich eine Meinung über den Ukraine-Krieg und den Donbass-Konflikt zu bilden, sollte man zumindest wissen, wer P. Lancaster ist, welches seine Methoden und die Hintergründe seiner „Berichterstattung“ sind.

    (Quellen: Wikipedia, Bellingcat, Vice-Media, Euromaidan-Press, The Messenger, Task&Purpose)

  • Nehmen wir Dieter Leonards Quellen unter die Lupe.

    Bellingcat, Vice-Media, Euromaidan Press und das Institute for Strategic Dialogue werden oder wurden u.a. von George Soros finanziert.

    Soros, ein Multi-Milliardär, unterstützte finanziell vor der Orange Revolution von 2004 in der Ukraine westliche NGOs, und während der Euromaidan-Proteste im November 2013 das Ukraine Crisis Media Center. Im November 2014 forderte Soros, der damals stark in ukrainische Staatsanleihen investierte, in einem ZDF-Interview, Bundeskanzlerin Angela Merkel solle ihren Sparkurs, den sie der ganzen EU diktiere, zugunsten der Ukraine aufgeben.

    Bellingcat wird ebenfalls vom National Endowment for Democracy, vom Atlantic Council und von der Europäischen Union finanziert.

    Das National Endowment for Democracy (NED) ist eine US- Stiftung und Denkfabrik mit dem erklärten Ziel der weltweiten Förderung der liberalen Demokratie. Sie erhält für ihre Arbeit eine jährliche Finanzierung aus dem US-Bundeshaushalt. Konservative Kritiker wie Pat Buchanan nennen die NED-Aktivitäten eine „weltweite Agitation für demokratische Revolutionen und Einmischung in innere Angelegenheiten anderer Länder, besonders in Diktaturen und undemokratische Regime“.

    Der Atlantic Council ist eine Denkfabrik und Public-Policy-Gruppe in Washington, D.C. Ihr Auftrag ist die Förderung der US-Führungsrolle und des Engagements in internationalen Angelegenheiten auf Basis der zentralen Rolle der atlantischen Gemeinschaft bei der Bewältigung der internationalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Der Atlantic Council zeichnet sich laut Lobbypedia durch die Zusammenarbeit von Wirtschaftsführern global agierender Großunternehmen – größtenteils aus den USA – ehemaligen Regierungschefs und Spitzenbeamten auch aus dem militärischen Bereich aus.

    Task & Purpose ist eine 2014 gegründete amerikanische Online-Publikation, die über die Streitkräfte der Vereinigten Staaten und die Verteidigungsindustrie berichtet. Sie erreichen monatlich Millionen von Lesern.

    Mehr als 500 Autoren haben Beiträge in Task & Purpose veröffentlicht. Bei diesen Autoren handelt es sich um eine Mischung aus aktiven Militärs, pensionierten Militärs und Zivilisten. Zu den namhaften Autoren, die an Task & Purpose mitgewirkt haben, gehören Präsident Barack Obama und der verstorbene Senator John McCain.

    Ob die von Dieter Leonard zitierten Quellen immer objektiv und neutral sind, darf bezweifelt werden.

    Der Terroranschlag letzter Woche auf die zivile Bevölkerung von Donetsk, den Patrick Lancaster auf YouTube dokumentiert hat, wurde in einer Mitteilung vom Hohen Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte verurteilt. Bei letzterem handelt es sich wohl kaum um einen Putin-Freund und bei dem Anschlag um eine Inszenierung zu Propagandazwecken.

    (Quellen: Wikipedia Deutsch, Wikipedia Englisch, Vereinte Nationen; Übersetzungen durch DeepL)

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