Abgehörte Telefonate belasten Delferière und Vertenten

Bleibt ebenfalls in Haft: Bart Vertenten. | Photo News



Demnach soll Dejan Veljkovic, der sich derzeit in Untersuchungshaft befindet, einen engen telefonischen Kontakt zu Sébastien Delferière und Bart Vertenten gepflegt haben.

In einem der abgehörten Telefonate soll Delferière mit Veljkovic über den Mittelfeldspieler Sofiane Hanni (damals beim RSC Anderlecht) gesprochen haben. Nach einem Foul war dieser gesperrt worden. „Ich werde dafür sorgen, dass es keine Konsequenzen für ihn geben wird“, soll Delferière den Spielervermittler beruhigt haben. Im Gegenzug für diese und ähnliche Gefälligkeiten soll der Schiedsrichter mit Geschenken belohnt worden sein, darunter 10.000 Euro in bar, 500 Euro zur Geburt seines Kindes und einen Rabatt auf ein Auto.

Auch mit Schiedsrichter Bart Vertenten soll Veljkovic Deals ausgehandelt haben. So soll Veljkovic am Telefon mehrmals deutlich betont haben, dass Antwerpen das vorletzte Saisonspiel gegen die AS Eupen gewinnen müsse.

Vertenten soll Veljkovic darüber informiert haben, dass es bei besagter Partie normalerweise keinen Videoschiedsrichter geben werde, was er als „besser und einfacher“ bezeichnet haben soll. Bei dem besagten Spiel der AS Eupen erhielt der FC Antwerp einen strittigen Elfmeter und gewann das Spiel mit 2:0, während die AS Eupen vor dem 30. Spieltag im Nachteil gegenüber dem KV Mechelen war.

Der flämischen Traditionsklub, zwei seiner Vorstandsmitglieder saßen bzw. sitzen in Untersuchungshaft, sollte durch diverse Absprachen („Die Küche ist bestellt“) gerettet werden.

Den Verdächtigen wurden bereits bei Verhören Auszüge aus den Telefonaten präsentiert. Ihre Anwälte sagen, dass diese Fragmente nichts beweisen. „Ohne den ganzen Kontext kann man alles und nichts beweisen“, heißt es. (belga)